Der Dümmer ist ein wichtiges Naturschutzgebiet und ein attraktives Freizeitareal. Seit Jahrzehnten arbeiten Umweltschutz und Touristik Hand in Hand - das wird mit einer Auszeichnung gewürdigt.
Der Dümmer ist der zweitgrösste See in Niedersachsen und gilt als «Hotspot» der Artenvielfalt, gerade für Vögel.
Der Dümmer ist der zweitgrösste See in Niedersachsen und gilt als «Hotspot» der Artenvielfalt, gerade für Vögel. - Friso Gentsch/dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Der zweitgrösste Binnensee Niedersachsens wird zum «Tag des Wassers» mit der Auszeichnung «Lebendiger See des Jahres 2022» gewürdigt.

Der 1300 Hektar grosse, aber nur 1,40 Meter tiefe See sei ein «gelungenes Beispiel engagierten Naturschutzes».

Der zwischen Oldenburg und Osnabrück gelegene See sei ein «Hotspot der Artenvielfalt», teilte die Stiftung Global Natur Fund in Radolfzell mit. Vor allem seltene Vögel fühlen sich demzufolge in und an dem Gewässer wohl. Der Dümmer gehört zum europäischen Schutzgebietssystem Natura 2000.Zwischen Freizeitsee und Schutzzone für seltene VogelartenDer Dümmer sei mit den Ökosystemen in seiner Umgebung wie den Feucht- und Nasswiesen kleinräumig einzigartig vernetzt, sagte Stiftungs-Projektmanagerin Bettina Schmidt. Das sei der Grund, weshalb besonders viele und zum Teil äusserst bedrohte Vogelarten rund um den Dümmer leben, darunter Knäk- und Löffelente oder das Blaukehlchen. Das Feuchtgrünland ziehe Wiesenvögel wie Bekassine, Uferschnepfe, Kiebitz, Rotschenkel und den grossen Brachvogel an. Sogar das sehr seltene Tüpfelsumpfhuhn sei schon gesehen worden.

Die Teichrosenfelder auf dem See bieten der Stiftung zufolge der grössten niedersächsischen Kolonie von Trauerseeschwalben einen Brutplatz. Fisch- und Seeadler finden ihre Nahrung im See. Der Dümmer sei nicht nur ein bedeutendes Ökosystem, sondern auch ein beliebter Freizeitsee, sagte Frank Apffelstaedt von der Ökologischen Station Naturschutzring Dümmer. Im Sommer nutzen ihm zufolge viele Tausend Tagestouristen den See als Freizeit- und Wassersportgebiet, gehen Wandern und fahren Rad.

Aus dem Einzugsgebiet der Hunte, dem Hauptzufluss des Sees, gelange ein hoher Nährstoffeintrag in den See. Da der Wasserstand im Sommer entgegen dem natürlichen Verlauf hochgehalten werde, fehle dem Röhricht am Ufer die Möglichkeit zur Regeneration. «Und das sind nur einige der Probleme, für die wir im Austausch mit Kommunen, Behörden und den Menschen vor Ort immer wieder Lösungen finden müssen», sagte er.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Natur