Die Vielfalt an Studiengängen überfordert viele angehende Studierende. Berufsberater beruhigen, die Berufsorientierung startet erst während des Studiums.
Schülerinnen vor aufgelisteten Studiengängen
Viele Schülerinnen und Schüler machen sich beim Studienentscheid grossen Druck. - Sebastian Kahnert/dpa

Sie tragen Titel wie «Angewandte Künstliche Intelligenz», «Digital Business Management» oder «Bio-Materials Engineering». Jedes Jahr gibt es in Deutschland neue Studiengänge – mittlerweile können Studienanfänger zwischen mehr als 10'000 grundständigen Programmen wählen. Wie soll man da nur die richtige Entscheidung treffen?

Orientierung findet sich im Studium selbst

Am besten, indem man etwas Druck aus dem Thema nimmt. Michael Warnck, Berufsberater bei der Agentur für Arbeit, beobachtet eine gewisse Hysterie bei Schülerinnen und Schülern, den perfekten Studiengang zu wählen. «Sie sehen oft die Dynamik innerhalb des Bachelorstudiums nicht», sagt er. Studieninteressierte sollten sich bewusst machen, dass die Berufsorientierung erst während des Studiums startet und nicht davor abgeschlossen sein muss. «Studieren will den Raum bieten, um Orientierung zu schaffen», so Warnck.

Perfektionismus lohnt sich nicht

Einen ähnlichen Perfektionismus hat auch Claudia Breuer aus dem Team der Studienberatung der Technischen Universität Dortmund festgestellt. «Gerade, weil es immer mehr Studiengänge gibt, entsteht bei Studieninteressierten schnell der Druck, die perfekte Wahl treffen zu können und zu müssen. In diese Perfektionsfalle sollte man möglichst nicht tappen.»

Einen Blick auf den Arbeitsmarkt, solle man trotzdem frühzeitig werfen, findet sie. «Wenn man weiss, wo man hin will, dann hat man auch viel mehr Motivation, Durststrecken zu überstehen. Wenn man weiss, wo man hin will, dann findet man einen Weg.»

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