Im Norden der von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim hat die Flugabwehr nach Behördenangaben ukrainische Drohnen abgeschossen.
Krim
Russland sieht die Krim als untrennbaren Bestandteil Russlands (Archiv). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ukraine hat einen Drohnenangriff auf die Krim gestartet.
  • Laut dem Militärgeheimdienst wurde bei dem Angriff ein Raketentransport zerstört.
  • Laut der Krim-Verwaltung wurde bei dem Angriff ein Mensch verletzt.
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Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow teilte am Montag mit, dass in dem Ort Dschankoj ein Mensch verletzt worden sei. Durch abgestürzte Trümmerteile seien Häuser und ein Lebensmittelgeschäft beschädigt worden. Der Verwaltungschef von Dschankoj, Igor Iwin, teilte mit, dass ein Brand in dem Laden ausgebrochen sei. Es seien auch Elektroleitungen beschädigt worden. Das genaue Ausmass der Schäden war zunächst unklar.

In Kiew teilte der Militärgeheimdienst des Verteidigungsministeriums mit, dass der Angriff einem Raketentransport auf Bahngleisen gegolten habe. Es seien Raketen zerstört worden. Damit werde der Prozess der «Entmilitarisierung Russlands» fortgesetzt und die Krim auf die Befreiung von der russischen Besatzung vorbereitet.

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Von russischer Seite gab es dafür, dass Raketen zerstört worden sein sollen, keine Bestätigung. Russland transportiert etwa Raketen für die Schwarzmeerflotte über den Landweg in die Militärhäfen. Ausserdem werden über die strategische wichtige Eisbahnstrecke die russischen Truppen in den besetzten Gebieten Cherson und Saporischschja mit Nachschub versorgt.

In Dschankoj hatte es schon im August vergangenen Jahres eine schwere Explosion in einem Munitionsdepot gegeben. Auch damals gab es Verletzte. Tausende Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Der Zugverkehr musste mitten in der Tourismus-Saison zeitweise eingestellt werden. Über Dschankoj gehen die Bahnverbindungen von Moskau über die neue Krimbrücke in die Hauptstadt Simferopol auf der Halbinsel.

Ukraine Krieg
Wolodymyr Selenskyj will die Krim im Ukraine-Krieg zurückerobern. - Keystone

Die Zwischenfälle werfen bei russischen Beobachtern immer wieder Fragen auf, wie gut die militärisch hochgerüstete Halbinsel, die sich Moskau 2014 einverleibte, tatsächlich geschützt ist. Auch andere russische Regionen im Grenzgebiet zur Ukraine klagen seit Monaten über Angriffe von ukrainischer Seite. In den Gebieten Brjansk, Kursk und Belgorod gab es Tote, Verletzte und schwere Zerstörungen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte angekündigt, die Krim wie alle anderen besetzten Gebiete der Ukraine befreien zu wollen.

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