Drohnen spähen wichtige Infrastruktur in Norddeutschland aus
Vergangene Woche wurden in Norddeutschland mehrere Drohnen gesichtet. Die Innenministerin spricht von einem möglichen Spionage- und Sabotageverdacht.

In der Nacht zu Freitag wurden mehrere unidentifizierte Drohnen über Schleswig-Holstein beobachtet, berichtet die «Zeit». Darunter der Sitz des Landtags und Einrichtungen wichtiger Infrastruktur, so der «Spiegel».
Das Landesinnenministerium prüft, ob es sich um Spionage oder Sabotage handeln könnte, so die Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack von der CDU.
Unidentifizierte Drohnen über Schleswig-Holstein
Die Landespolizei verstärkt die Drohnenabwehr in enger Abstimmung mit dem Bund und anderen norddeutschen Bundesländern, berichtet die «Süddeutsche Zeitung». Die Bundesregierung plant zudem die Einrichtung eines Drohnenabwehrzentrums.
Innenminister Dobrindt stuft die Bedrohung als «hoch» ein und fordert neue Technologien zum Erkennen und Abfangen von Drohnen.
Drohnenalarm in der Region und EU-Massnahmen
Die Vorfälle in Schleswig-Holstein stehen im Zusammenhang mit vermehrten Drohnensichtungen auch in Nachbarländern wie Dänemark. Dort führten Drohnenflüge bereits zu Sperrungen an Flughäfen, meldet die «Tagesschau».
Die EU verfolgt den Ausbau eines umfassenden Drohnenabwehrsystems für die Ostflanke Europas, teilt die «Tagesschau» mit.

Verteidigungsminister sollen bis zum EU-Gipfel im Oktober eine Roadmap für ein «Drohnenwall»-Projekt erarbeiten. Ziel ist es, unbemannte Fluggeräte frühzeitig zu erkennen und abzufangen.
Die Ermittlungen in Schleswig-Holstein dauern an. Sicherheitsbehörden warnen vor der steigenden Bedrohung durch Drohnen, die nicht nur Spionage, sondern auch Sabotagehandlungen ermöglichen könnten.