Nach jahrelangem Rechtsstreit räumte der frühere belgische König Albert II. (85) ein, Delphine Boëls (51) Vater zu sein. Ein DNA-Test habe dies nachgewiesen.
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Seit Jahren kämpfte die Künstlerin Delphine Boël um eine Anerkennung als Tochter des früheren belgischen Königs Albert II. Nun darf sie den Adelstitel Prinzessin führen. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige König Belgiens gab endlich zu, Vater eines unehelichen Kindes zu sein.
  • Seine Tochter Delphine Boël kämpft seit 2013 um die Anerkennung als Kind Alberts.

Ein DNA-Test habe nachgewiesen, dass der ehemalige belgische König Albert II. der Vater der Künstlerin Delphine Boël sei, erklärte sein Anwalt Alain Berenboom am Montag belgischen Medien.

Boël kämpft seit 2013 um die Anerkennung als Kind Alberts. Nach ihrer Darstellung hatten ihre Mutter, die Baronin Sybille de Sélys Longchamps, und Albert II. vor Jahrzehnten eine längere Affäre. Albert bestritt dies und wehrte sich all die Jahre gegen die Anerkennung der unehelichen Tochter.

Verweigerte jahrelang Vaterschaftstest

Auch dem Vaterschaftstest hatte er sich erst unter dem Druck der Justiz gebeugt. Im Mai 2019 drohte das Brüsseler Berufungsgericht dem früheren Monarchen eine Busse an, sollte er eine Vorladung zum Test nicht akzeptieren. Hätte er den Test verweigert, hätte er täglich 5000 Euro zahlen müssen.

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Albert II. war von 1993 bis 2013 König in Belgien. - Keystone

Albert erklärte über seinen Anwalt, dass er seit Boëls Geburt 1968 an keinerlei Entscheidung bezüglich ihrer Familie oder Erziehung beteiligt gewesen sei. Vielmehr habe er immer die Beziehung der Frau zu deren rechtlichem Vater respektiert.

Vierzig Jahre später habe Boël ihre rechtliche und emotionale Beziehung zu ihrem Vater abgebrochen und «die Familie gewechselt», zitiert der Sender RTBF aus der Erklärung des Anwalts. Er sprach von einem langen und schmerzhaften Verfahren.

Albert II. machte immer wieder Schlagzeilen

Anders als der heutige König Philippe (59) und Königin Mathilde (46), die als ruhig und bodenständig gelten, hatten Albert und seine Frau Paola vor der Abdankung 2013 immer wieder Schlagzeilen gemacht.

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Albert II. und seine Frau Paola. - Keystone

Die italienischstämmige Paola galt in den wilden 60ern als «Party-Prinzessin», der eine Affäre mit dem Sänger Adamo («Dolce Paola») nachgesagt wurde. Schon 1999 spekulierte ein Biograf über ein uneheliches Kind Alberts.

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