Deutschland stellt vorgetäuschtem Ukraine-Aufenthalt fest
Personen aus der Ukraine werden in den restlichen Ländern Europas grösstenteils mit offenen Armen empfangen. Dies führt aber offenbar auch zu Missbrauch.

Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Bundespolizei stellt vorgetäuschtem Ukraine-Aufenthalt fest.
- Bis Anfang April wurden 58 Menschen die Einreise verweigert.
- Mittlerweile dürfte es um die hundert Fälle gegeben haben.
Die Bundespolizei stellt laut einem «Spiegel»-Bericht zahlreiche Einreiseversuche mit einem vorgetäuschtem Ukraine-Aufenthalt fest.
Die Rede sei von Menschen, die «eine Geflüchteteneigenschaft mit Bezug zum Krieg in der Ukraine vortäuschen», wie das Magazin heute Freitag berichtete. In einem internen Vermerk bei der Bundespolizei von Anfang April ist demnach von 58 Menschen die Rede, denen die Einreise verweigert wurde.
Wahrheitswidrige Angaben
Inzwischen sollen es um die hundert Menschen sein, vor allem an der deutsch-österreichischen Grenze. Dabei handelt es sich laut Bundespolizei sowohl um «ukrainische Staatsangehörige als auch um Drittstaatsangehörige, die einen vorhergehenden Aufenthalt in der Ukraine wahrheitswidrig vorgeben».
Verdächtig kamen den Beamten dem Bericht zufolge Gruppen vor, die sich bei der Einreise direkt nach Sozialleistungen erkundigten, aber nicht erklären konnten, aus welchem ukrainischen Ort sie gerade kamen. Doppelstaatsangehörige verfügen demnach über ukrainische Identitätsdokumente, es handelt sich dann nicht um Fälschungen.
Teilweise verwiesen aufgefundene Einkaufsbelege jedoch auf einen Aufenthalt ausserhalb der Ukraine, zum Beispiel in Bulgarien oder Rumänien. Inzwischen kommen weniger Flüchtlinge an, daher ging auch die Zahl solcher Aufgriffe durch die Bundespolizei deutlich zurück.