Deutschland soll neuen Verteidigungsplan bekommen

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Deutschland soll erstmals seit dem Kalten Krieg wieder einen aktuellen und umfassenden Verteidigungsplan bekommen – und das schon bis Ende März.

Wie wird im Verteidigungsfall vorgegangen? Um diese Frage zu klären, wird laut Generalleutnant André Bodemann ein neuer Operationsplan Deutschland (OPLAN) erstellt.
Wie wird im Verteidigungsfall vorgegangen? Um diese Frage zu klären, wird laut Generalleutnant André Bodemann ein neuer Operationsplan Deutschland (OPLAN) erstellt. - Kay Nietfeld/dpa

Die Bundeswehr stellt sich mit einer besseren Vernetzung zu Sicherheitsbehörden, Katastrophenschutzorganisationen und Industrieunternehmen auf eine gesamtstaatliche Verteidigung Deutschlands ein. Dazu werde ein neuer Operationsplan Deutschland (OPLAN) erstellt, der festlege, wie im Spannungs- und Verteidigungsfall gemeinsam vorgegangen werde solle, sagte der Befehlshaber des Territorialen Führungskommandos, Generalleutnant André Bodemann, der dpa.

Über das in den Details streng geheime und hunderte Seiten umfassende Dokument soll auf einem Symposium in Berlin mit Polizeibehörden, Bevölkerungsschützern, dem THW, Wissenschaftlern, der Energie- und Logistikbranche sowie Alliierten beraten werden. Der Plan soll bis Ende März fertig sein und fortgeschrieben werden. Deutschland hat dann erstmals seit dem Kalten Krieg wieder einen aktuellen und umfassenden Verteidigungsplan.

Doch die Lage in Europa ist anders als vor 30 Jahren, als Deutschland Frontstaat war. Nun ist Deutschland in der «rear area», wie die Nato sagt, also im hinteren Bereich. Die Aufgabe Deutschlands werde es sein, die Aufmarschwege für Verbündete zu unterhalten und die Konvois zu versorgen («Host Nation Support»). Dazu laufen bereits jetzt verstärkte Übungen.

Die Militärs erwarten vier Bedrohungen, die teils schon jetzt zu beobachten seien, darunter Fake News und Desinformation. Der Gegner werde versuchen, Regierungsentscheidungen, die Meinung der Bevölkerung und vielleicht auch der Medien zu beeinflussen. Zudem werden Angriffe im Cyberraum erwartet gegen Energieunternehmen und die Telekommunikation.

Das Dritte sind gezielte Ausspähungen. «Und der vierte Teil, gegen den wir uns jetzt schon wappnen müssen, ist ganz klar Sabotage auch durch beispielsweise Spezialkräfte, durch irreguläre Kräfte, die versuchen, das ein oder andere unbrauchbar zu machen, um damit den Aufmarsch zu behindern oder zu verhindern», sagte der General. Zudem könne die kritische Infrastruktur Ziel von ballistischen Raketen der anderen Seite sein. An einem Schutzschirm werde gearbeitet.

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