Deutschland gibt zusätzliche vier Millionen Euro für Ukraine
Deutschland stellt vier Millionen Euro Soforthilfe und zehn Millionen für den Wiederaufbau des beschädigten ukrainischen Kinderspitals bereit.

Nach dem russischen Raketenschlag auf die ukrainische Hauptstadt Kiew hat Deutschland weitere vier Millionen Euro als Soforthilfe unter anderem für das geschädigte Kinderspitals bereitgestellt. «Wir geben vier Millionen sehr schnell als unmittelbare Nothilfe, und dann werden wir zehn Millionen bereitstellen für den Wiederaufbau des Spitals», sagte der deutsche Botschafter Martin Jäger Journalisten bei einem Ortstermin an der beschädigten Kinderklinik Ochmatdyt.
Die zehn Millionen Euro für den Wiederaufbau des Spitals hatte die deutsche Entwicklungsministerin Svenja Schulze bereits Mitte der Woche angekündigt. Jäger sagte, die Soforthilfe werde für Medikamente und andere dringend erforderliche Dinge verwendet, unter anderem in den Spitälern, die Patienten aus dem beschädigten Kinderspital aufgenommen haben.
Soforthilfe auch in Frontgebieten
«Wenn wir an Ochmatdyt denken, dann müssen wir auch an die Menschen denken, die in den frontnahen Gebieten leben und auch medizinische Versorgung brauchen, denn diese Menschen stehen täglich unter Beschuss», unterstrich der Botschafter. Die deutsche Hilfe werde daher auch Betroffenen in Frontnähe zugutekommen.
Der Generaldirektor des Kinderkrankenhauses, Wolodymyr Schownir, schätzte die durch den Raketenschlag verursachten Schäden allein bei medizinischen Geräten auf umgerechnet knapp neun Millionen Euro. «Wir wollen diesen Bedarf über Sponsoren decken, die bereit sind, diese Geräte zu kaufen, und das in der Qualität und Anzahl, die das Spital benötigt», sagte er. Die anderen bereitgestellten Gelder werden für die Reparatur der Schäden verwendet.
Grosszügige Spenden für Wiederaufbau
Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vorher die Regierung angewiesen, für den Wiederaufbau umgerechnet gut neun Millionen Euro bereitzustellen. Über Spendenkampagnen kamen Medienberichten zufolge noch einmal umgerechnet über 17 Millionen Euro zusammen.
Vor gut anderthalb Wochen war die ukrainische Hauptstadt Kiew vom russischen Militär mit Raketen angegriffen worden. Dabei schlug eine Rakete auf dem Gelände des grössten Kinderspitals des Landes in Ochmatdyt ein und beschädigte mehrere Gebäude. Eine Ärztin und ein Spitalbesucher wurden getötet. Dutzende Menschen, darunter Kinder, wurden verletzt.
Der Angriff wurde international stark verurteilt. Moskau wies die Anschuldigungen zurück. Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab und drängt die westlichen Verbündeten immer wieder zu einer Stärkung der Flugabwehr.