Deutschland bereit zur Aufnahme von 50 Bootsflüchtlingen
Deutschland ist nach den Worten von Innenminister Horst Seehofer bereit zur Aufnahme von 50 Bootsflüchtlingen – sieht den Ball aber nun bei der EU-Kommission.

Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland ist bereit für die Aufnahme von 50 Flüchtlingen von den Rettungsschiffen.
- Trotz dramatischer Berichte konnten die Schiffe noch in keinem Hafen anlegen.
Der CSU-Politiker sagte am Dienstag in Berlin, die Aufnahme von 50 Bootsflüchtlingen sei auch von den Spitzenvertretern der schwarz-roten Koalition bei einem Treffen am Montagabend bekräftigt worden. «Ich finde, das ist eine saubere Abwägung zwischen Steuerung der Zuwanderung und Humanität.»
Trotz dramatischer Berichte über die Zustände an Bord zweier blockierter Rettungsschiffe im Mittelmeer haben die EU-Staaten bisher keine Lösung für die insgesamt 49 Flüchtlinge gefunden.
Suche nach einem Hafen
Von beiden Schiffen aus ist die maltesische Küste sichtbar – doch anlegen dürfen sie dort bislang nicht. Die maltesische Regierung fordert als Gegenleistung eine Verteilung von knapp 250 Flüchtlingen, die bereits auf Malta sind, auf andere europäische Staaten.
Wie ein Sprecher Seehofers sagte, geht es um insgesamt 298 Flüchtlinge – 249 davon seien bereits auf Malta. Sie waren um den Jahreswechsel von der maltesischen Küstenwache gerettet worden.
Der Innenminister sagte, Deutschland habe seit Monaten zur Voraussetzung gemacht, dass eine «beachtliche» Zahl von EU-Ländern im Sinne einer gemeinsamen Solidarität mitmache. Dies scheine nun der Fall zu sein. Nun müsse die EU-Kommission in Brüssel entscheiden. Er habe die Verantwortlichen dort gebeten, dass die Frage mit mehr Tempo behandelt werde.