Der deutsche Bundestag stimmt einer Verschärfung des Asylrechts zu. Abschiebungen sollen damit vereinfacht werden.
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Ein Ausländer ohne Bleiberecht wird in Deutschland abgeschoben. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Deutschland können Ausländer ohne Bleiberecht künftig erleichtert abgeschoben werden.
  • Die Ausreisegewahrsam darf neu bis zu 28 Tage dauern, anstatt wie bislang 10 Tage.
  • Eine Nachbesserung der Grünen haben Betroffene das Recht auf einen Anwalt.
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Abschiebungen von Ausländern ohne Bleiberecht sollen in Deutschland künftig erleichtert werden. Nach längerem Tauziehen in der regierenden «Ampel»-Koalition verabschiedete der Bundestag am Donnerstagabend ein entsprechendes Gesetz.

Demnach wird unter anderem die gesetzliche Höchstdauer des Ausreisegewahrsams von bislang 10 Tagen auf 28 Tage verlängert. Zudem dürfen Behördenvertreter nun in Gemeinschaftsunterkünften auch andere Räume betreten als nur das Zimmer des Abzuschiebenden. In der Vergangenheit scheiterten Abschiebungen immer wieder daran, dass die Betroffenen nicht mehr auffindbar waren.

Finden Sie, dass auch das Schweizer Asylrecht verschärft werden soll?

Der Gesetzentwurf war in der letzten Sitzungswoche vor Weihnachten kurzfristig von der Tagesordnung genommen worden, weil die Grünen noch Nachbesserungen gefordert hatten. Auf ihr Drängen wird nun etwa sichergestellt, dass den Betroffenen ein Anwalt zur Seite gestellt wird.

Darüber hinaus sieht das Gesetz ein härteres Vorgehen gegen Schleuser vor. Wegen Protesten von Menschenrechtsorganisationen soll ein nachträglich eingefügter Passus dabei klarstellen, dass die Seenotrettung von Flüchtlingen dadurch nicht kriminalisiert wird.

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