Die Bundesregierung rechnet nicht mit einer dauerhaft hohen Inflation in Deutschland. «Eine nachhaltige Erhöhung der Teuerungsrate ist aus heutiger Sicht nicht zu erwarten», heisst es in dem am Freitag veröffentlichten Monatsbericht des Bundeswirtschaftsministeriums.
Inflationsrate
ARCHIV - 14.04.2021, Berlin: Ein Preisschild von Paprikas hängen an der Obsttheke in einem Supermarkt. - dpa
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  • «Denn aktuell sind keine Anzeichen einer Lohn-Preis-Spirale zu beobachten, die zu dauerhaft hoher Inflation führen kann.» Eine solche Spirale kommt in Gang, wenn die Löhne wegen drohender starker Kaufkraftverluste ebenfalls kräftig angehoben werden und Unternehmen darauf mit neuen Preiserhöhungen reagieren, um ihre Gewinnmargen zu halten.

Die Teuerungsrate liegt aktuell mit 3,8 Prozent so hoch wie seit 1993 nicht mehr. «Die Inflationsrate erhöhte sich von Juni auf Juli sprunghaft», so das Ministerium. «Massgeblich war ein Basiseffekt aufgrund der temporären Senkung der Umsatzsteuersätze ein Jahr zuvor.»

Schon seit Jahresbeginn war die Inflationsrate angesichts weiterer Sonderfaktoren wie höherer Rohstoffpreise oder der CO2-Bepreisung deutlich gestiegen. «Zu Beginn des Jahres 2022 dürfte sich die Inflationsrate nach Auslaufen der Sondereffekte aber wieder deutlich verringern», heisst es im Monatsbericht.

Darin wird auch auf eine zweigeteilte Konjunktur in Deutschland verwiesen. «Während die Dienstleistungsbereiche weiter von den Lockerungen der Pandemie-Eindämmungsmassnahmen profitieren, wird die Industriekonjunktur durch bestehende Lieferengpässe belastet», so das Ministerium. «Die positive Grunddynamik der Gesamtkonjunktur besteht jedoch weiter fort und treibt die wirtschaftliche Erholung voran.»

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