Zwischen dem 1. August 2020 und dem 31. Juli 2021 kamen insgesamt 49'280 Migranten mit dem Boot nach Italien. Das ist mehr als eine Verdoppelung in einem Jahr.
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Migranten aus verschiedenen afrikanischen Nationen auf einem Boot vor Libyen im Mittelmeer auf ihrem Weg nach Europa. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Bootsmigranten hat in Italien zuletzt wieder zugenommen.
  • Die meisten der Migranten kommen ursprünglich aus Tunesien oder Bangladesch.

Die Zahl der Migranten, die auf dem Seeweg Italien erreichen, hat sich binnen eines Jahres mehr als verdoppelt. Das italienische Innenministerium teilte am Sonntag mit, dass zwischen dem 1. August 2020 und Ende Juli 2021 insgesamt 49'280 Menschen an den italienischen Küsten landeten. Dies entspreche einem Anstieg um 128 Prozent im Jahresvergleich.

Meisten Migranten von Libyen und Tunesien gestartet

Nur ein 1239 wurden von den Rettungsschiffen der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus dem Mittelmeer geborgen und nach Italien gebracht. Beim allergrössten Teil der Neuankömmlinge (40'727) handelt es sich im Sprachgebrauch der italienischen Behörden um «Sbarchi Autonomi», autonome Landungen. Dies sind Menschen, die Italien selbstständig erreichen.

Migranten Boot
Eine Gruppe mutmasslicher Migranten aus Tunesien, treibt auf zwei Booten im Mittelmeer vor der Insel Lampedusa. (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Nach der Statistik war der Grossteil der Migranten in Libyen (22'343) oder Tunesien (17'677) in See gestochen. Nach den Angaben der Migranten bei ihrer Ankunft waren Tunesier am stärksten vertreten (14'153 insgesamt), gefolgt von Bangladeschern (6027).

Verschärfte Migrationspolitik in Italien seit 2017

Die Gesamtzahl der Bootsmigranten ist niedrig, wenn man sie mit den Zahlen von 2014 bis 2017 vergleicht. Im Zeitraum von Anfang August 2016 bis Ende Juli 2017 erreichte sie 182'877. Die damalige sozialdemokratische Regierung unter Ministerpräsident Paolo Gentiloni begann 2017, die Migrationspolitik deutlich zu verschärfen.

Die Populisten-Regierung, die nach den Wahlen 2018 das Ruder übernahm, verschärfte den Kurs. Salvini bekämpfte die internationalen Hilfsorganisationen und schloss die Häfen für Rettungsschiffe. Nach dem Ausscheiden Salvinis und dem Regierungswechsel 2019 gab es nur begrenzte Lockerungen.

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