Polen: So wurde Karol Nawrocki zum Präsidenten
Karol Nawrocki Polen: Der Historiker gewinnt knapp die Präsidentenwahl und prägt Polens politische Zukunft mit konservativem Kurs.

Karol Nawrocki hat mit 50,89 Prozent der Stimmen die polnische Präsidentenwahl für sich entschieden. Sein Sieg gegen den liberalen Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski markiert eine Wende für das Land, wie «Euronews» berichtet.
Die Wahlbeteiligung lag mit 71,6 Prozent auf Rekordniveau. Besonders junge Wähler trugen laut «Dagens industri» entscheidend zu Nawrockis Erfolg bei.
Karol Nawrocki: Vom Historiker zum Präsidenten von Polen
Nawrocki ist 42 Jahre alt, Historiker und ehemaliger Amateurboxer. Vor seiner Kandidatur leitete er das Institut für Nationales Gedenken, wie «NPR» berichtet.

Er trat als unabhängiger Kandidat an, wurde jedoch von der rechtsnationalen Partei PiS unterstützt. Seine Kampagne setzte auf traditionelle Werte und eine skeptische Haltung gegenüber der EU.
Konservative Agenda und gesellschaftlicher Rückhalt
Nawrocki versprach, liberale Reformen zu blockieren und Polens strikte Abtreibungsgesetze zu verteidigen. Er will traditionelle Familienwerte stärken und die nationale Souveränität betonen, so «Europaportalen».
Seine Position zu Europa ist zurückhaltend, besonders beim Thema Integration. Auch zum Krieg in der Ukraine vertritt Nawrocki eine vorsichtige Linie und zeigt sich kritisch gegenüber einer Nato-Mitgliedschaft der Ukraine.
Folgen für Polens Politik und Europas Kurs
Mit Nawrockis Sieg wächst der Einfluss der Rechten in Polen. Beobachter erwarten eine schwierige Zusammenarbeit mit Premierminister Tusk, dessen pro-europäische Agenda nun ausgebremst werden könnte, wie «Euronews» berichtet.
Analysten sehen in Nawrockis Wahl einen Richtungswechsel für Polen und einen neuen Konfliktpunkt mit Brüssel. Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich das Machtgefüge zwischen Regierung und Präsident entwickelt.