Rechtsextremer will bei Polen-Wahl für Nawrocki stimmen
Der ausgeschiedene polnische Rechtsextreme Grzegorz Braun unterstützt Karol Nawrocki bei der Stichwahl, sieht aber wenig Einfluss auf seine Wähler in Polen.

Der in der ersten Runde der Präsidentenwahl in Polen ausgeschiedene Rechtsextreme Grzegorz Braun will bei der Stichwahl für den rechtskonservativen Kandidaten Karol Nawrocki stimmen. Dies ändere vermutlich nicht viel für seine Wähler, die keine Empfehlungen von ihm bräuchten, sagte Braun.
Der offen antisemitisch auftretende Politiker hatte in der ersten Wahlrunde am 18. Mai gut 6,3 Prozent der Stimmen bekommen und war hinter dem ebenfalls rechtsextremen Slawomir Mentzen (fast 15 Prozent) auf dem vierten Platz gelandet. Damit schieden Mentzen und Braun zwar für die Stichwahl aus. Doch die Stimmen ihrer Anhänger könnten für den Wahlausgang entscheidend sein. Mentzen hatte am Mittwoch auf eine Wahlempfehlung verzichtet.
Knappes Rennen in Polen
Im zweiten Wahlgang an diesem Sonntag trifft der Proeuropäer Rafal Trzaskowski aus dem Lager von Regierungschef Donald Tusk auf Nawrocki von der oppositionellen PiS. Umfragen sehen Trzaskowski mit einem hauchdünnen Vorsprung vor Nawrocki.
Der 58 Jahre alte Braun hatte 2023 weltweit Empörung ausgelöst, als er im polnischen Parlament einen Chanukka-Leuchter mit einem Feuerlöscher gelöscht hatte.