Coronavirus: Ungeimpfter Pfleger will mit Infektion den Job retten
Er verweigert die Impfung gegen das Coronavirus schon seit Monaten. Weil ihm deshalb die Kündigung droht, liebäugelt ein deutscher Pfleger mit einer Infektion.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein deutscher Pfleger verweigert trotz Impfpflicht für seinen Beruf das Corona-Vakzin.
- Dem 29-Jährigen drohen deshalb Bussen, Hausverbot und gar die Kündigung.
- Aus Sicht der Pflegekraft machen solche Konsequenzen aber überhaupt keinen Sinn.
Henning Lachmann arbeitet im norddeutschen Schleswig-Holstein als Pflegekraft. Im Klinikum Itzehoe betreut der 29-Jährige Patienten in der Abteilung «Allgemein-, Gefäss- und Viszeralchirurgie».
Dem Pfleger drohen jetzt aber ein saftiges Bussgeld, ein Hausverbot in der Klinik und gar die Kündigung. Der Grund: Lachmann lässt sich nicht gegen das Coronavirus impfen.
Dabei gilt für Menschen in seinem Berufsfeld in Deutschland seit März eine Impfpflicht. Diese wurde vom Bundesverfassungsgericht kürzlich für rechtens erklärt.
Coronavirus: Impfverweigerer findet Konsequenzen einen «Skandal»
Gegenüber «Focus» äussert Lachmann seinen Ärger über die Folgen als ungeimpfter Pfleger. «Ich bin wirklich unfassbar wütend und traurig.» Die ihm drohenden Konsequenzen findet er einen «Skandal», sein Vertrauen in den Rechtsstaat sei «erschüttert».
Lachmann betont, seine Meinung auch nicht ändern zu wollen. «Ich vertraue dem Impfstoff nicht. Ich habe Angst davor.»

Aus Angst, seinen Job und damit das Einkommen zu verlieren, hat die Pflegekraft bereits spezielle Gedanken. «Ich denke immer mal wieder daran, mich absichtlich mit dem Coronavirus anzustecken. Eigentlich würde ich das gern tun.»
Als Genesener würden sich die Probleme vorerst auf die Seite schieben lassen. Sanktionen vonseiten des Gesundheitsministeriums würden keine mehr folgen. Der 29-Jährige sieht aber selbst ein, dass ein solches Szenario «verstörend» klingt.
«Wer macht dann meine Arbeit?»
Bisher erfolgte aber keine Infektion. Freiwillig will der Pfleger aus Norddeutschland seine Arbeit deshalb aber sicherlich nicht aufgeben. Die Patienten hätten kein Problem mit ihm, im Gegenteil.
«Die sind immer froh, wenn sie mich sehen.» Sie würden sich denken: «Gott sei Dank ist überhaupt jemand hier», sagt Lachmann mit Verweis auf den Personalmangel.
Vor dessen Hintergrund findet der Pfleger sein drohendes Arbeitsverbot umso unverständlicher. Immer weniger Menschen würden sich «für diesen Beruf aufopfern». Müsste er gehen, sei er gespannt, «wer dann meine Arbeit macht», so Lachmann.