Menschen in Tel Aviv und Amsterdam schwingen das Tanzbein – und in Barcelona ist ein Grosskonzert geplant. Steuert die Welt auf eine gewisse «Normalität» zu?
Coronavirus Amsterdam Tel Aviv
In Amsterdam und Tel Aviv wurden am vergangenen Woche Konzerte durchgeführt – in Barcelona ist ein Grosskonzert mit 5000 Personen geplant. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bilder vom Wochenende zeigen Konzerte in Tel Aviv und Amsterdam.
  • Auch in Barcelona ist ein Grosskonzert für Ende März geplant.
  • Sind dies die ersten Anzeichen einer «gewissen» Normalität?

Aus immer mehr Ländern erreichen uns Neuigkeiten, die Hoffnungen wecken, dass wir vielleicht in diesem Jahr tatsächlich zu einer gewissen «Normalität» zurückkehren könnten.

Bestes Beispiel dafür ist Israel, das nach einem dritten Lockdown im Februar mit schrittweisen Lockerungen begonnen hat. In dem Land, in dem bereits mehr als die Hälfte der neun Millionen Einwohner beide Dosen von Biontech/Pfizer erhalten haben, wird sogar wieder das Tanzbein geschwungen.

In einem Stadion in Tel Aviv feierten am vergangenen Freitag rund 500 Fans bei einem Konzert von Pop-Sänger Ivri Lider (47). «Das ist echt cool. ich bin so froh», wurde ein Teilnehmer von der «Bild-Zeitung» zitiert. Und weiter: «Ich hoffe, das ist der Beginn einer Zeit, in der wir zu unserem normalen Leben zurückkehren.»

Das Konzert war jedoch Besitzern des «Grünen Passes» vorbehalten – gleich wie in vielen Fällen auch der Besuch von Einkaufszentren, Fitnessstudien, Schwimmbädern, Hotels und einigen kulturellen Einrichtungen.

Tel Aviv Coronavirus
Der israelische Pop-Sänger Ivri Lider gab am Freitag in Tel Aviv vor 500 Gästen ein Konzert.
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Einlass erhielten lediglich Menschen mit dem «grünen Pass».
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Den «Grünen Pass» erhalten Menschen in Israel, eine Woche nach der zweiten Corona-Impfdosis oder nach einer Corona-Genesung.

Die Bescheinigung des israelischen Gesundheitsministeriums gibt es nur, wenn man beide Dosen der Corona-Impfung erhalten hat oder nach einer Covid-19-Erkrankung genesen ist.

Grosskonzert in Barcelona binnen Stunden ausverkauft

Konzerte und Tanzen scheinen auch für andere Länder auf der Prioritätsliste zu stehen – und zwar ohne Impf-Pass. In Barcelona ist ein Grosskonzert der spanischen Indie-Band Love of Lesbian mit 5000 Zuschauern geplant. Die Karten für das Event am 27. März waren binnen Stunden ausverkauft.

Das Konzert findet in der für bis zu 24'000 Gästen ausgelegten Mehrzweckhalle «Palau de Sant Jordi» statt. Die Fans müssen am Event erstmals kein Social-Distancing mehr einhalten. Allerdings gelten strenge Schutzmassnahmen im Kampf gegen das Coronavirus.

So müssen alle mit Eintrittskarte am Tag des Konzerts einen Schnelltest machen. Nur mit einem negativen Resultat ist ein Eintritt möglich. Zudem werden nur registrierte Besucher im Alter von 18 und 65 Jahren eingelassen.

Weitere Schutzmassnahmen: Körpertemperatur-Messung, FFP2-Masken-Pflicht, kein Zonen-Wechsel während Konzert und die Daten der Teilnehmer werden am Schluss mit denen der Gesundheitsbehörden abgeglichen.

1300 Raver trafen sich in Amsterdam zum Feiern

Eine interessantes Experiment mit Feierwütigen wurde am vergangenen Samstag in Amsterdam durchgeführt. 1300 Raver tanzten sich die Seele aus dem Leib. Damit wollen die Behörden dem Ziel der Verbreitung des Coronavirus bei Konzerten auf die Schliche kommen.

Laut «Focus Online» wurden die Partywilligen 48 Stunden vor ihrer Teilnahme am Experiment auf Covid-19 getestet. Anschliessend werden sie von Forschern in sechs Gruppen eingeteilt.

Amsterdam Coronavirus
In Amsterdam fand am Samstag eine Party mit 1500 Teilnehmern statt.
Amsterdam Coronavirus Tanzen
Zugelassen waren nur Menschen mit negativem Corona-Test.
Amsterdam Coroanvirus
Den Teilnehmern wurde ebenfalls die Körpertemperatur gemessen.

Diese sollen sich in unterschiedlichen Bereichen bewegen. Dazu gehören auch Toilette sowie Ein- und Ausgänge, die zu den jeweiligen Bereichen gehören. Die Bewegungen der Partygäste wird während dem ganzen Rave getrackt. Mit den erhobenen Daten soll die Ausbreitung des Coronavirus an Festivals und Konzerten nachvollzogen werden können.

Forscher untersuchen Coronavirus im Veranstaltungssektor

Die Party gehört zur Fieldlab-Eventreihe. Diese wurde vom Veranstaltungssektor in Zusammenarbeit mit der Regierung geplant. Durchgeführt wurden zuvor bereits ein Kulturevent mit 500 Personen, eine Kabarett-Show mit 500 Personen und ein Fussballspiel mit 1100 Fans statt.

Auch bei diesen Veranstaltungen war jeweils ein negativer Corona-Test für die Teilnahme nötig. Laut der «NL Times» sorgte besonders der Kulturevent für Schlagzeilen, weil eine teilnehmende Person einige Tage später positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Laut dem Bericht, hatte die infizierte Person an dem Event jedoch niemanden angesteckt.

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