Ein Junge (3) aus Zypern braucht eine Herz-OP. Spitäler aus mehreren Ländern weisen das Kind ab. Grund: Seine Eltern sind nicht gegen das Coronavirus geimpft.
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Eine Person wird operiert. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Spital aus Frankfurt verweigert einem Jungen (3) eine erforderliche Herz-Operation.
  • Grund dafür sind die ungeimpften Eltern des Kindes.
  • Nach mehreren Absagen in verschiedenen Ländern gibt es doch noch ein Happy End.

In Zypern wird bei einem Bub (3) eine schwere Herzerkrankung diagnostiziert, die einer Operation bedarf. Und zwar möglichst schnell.

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Aber: Die Spitäler vor Ort sind für den Eingriff nicht mit den erforderlichen Ressourcen ausgestattet. Deshalb beantragt das Gesundheitsministerium von Zypern einen Termin in Deutschland.

Spital verweigert Operation

Am letzten Donnerstag ist der Transport per Ambulanzflugzeug nach Frankfurt geplant, wie «Politico» berichtet. Am Mittwoch entscheidet sich das deutsche Spital allerdings gegen die Operation. Grund: Die Eltern des Kindes sind nicht gegen das Coronavirus geimpft.

Die zypriotischen Behörden schlagen vor, dass der Junge anstelle seiner Eltern von einem gesetzlichen Vormund begleitet werden könnte. Dieser Antrag wird jedoch abgelehnt.

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Die Operation wird dem Kind (3) in mehreren Spitälern verweigert. (Symbolbild)
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Grund dafür ist, dass die Eltern des Jungen nicht gegen das Coronavirus geimpft sind.
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Die OP wird in Deutschland, England und Israel abgelehnt. (Symbolbild)
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In Griechenland wird der notwendige Eingriff nun doch noch möglich. (Symbolbild)

Der Fall wirft moralische Fragen auf. Denn ungeimpfte Personen können in deutschen Spitälern weiterhin behandelt werden.

Auf Nachfrage der «Wochenzeitung» sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums, dass es keine Regel gebe, die die Behandlung von Ungeimpften untersagt. Besonders nicht für Kinder, deren Eltern nicht geimpft seien. Dennoch liege die Entscheidung, wer behandelt werden soll, bei den Spitälern.

Happy End nach mehreren Absagen

Nach der Absage in Frankfurt lassen sich die Eltern schliesslich gegen das Coronavirus impfen. Das ändert allerdings nichts an der Situation, weil der Impfstatus erst nach einer entsprechenden Wartezeit anerkannt wird.

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Die Eltern des Kindes lassen sich nach den Absagen auf das Coronavirus impfen. (Symbolbild) - keystone

Im Anschluss versuchen die Behörden in Zypern vergebens eine Verlegung nach England oder Israel zu ermöglichen. Der Eingriff wird auch in diesen Ländern aus demselben Grund abgelehnt.

Immerhin gibt es für das Kind nach dem langen Hin und Her doch noch ein Happy End: Eine private Klinik aus Griechenland wird die Operation durchführen.

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