Im Dezember bringt die Walisin Charlene Jones einen Jungen zur Welt. Kurz darauf beginnt der Alptraum: Sie wird wegen des Coronavirus ins Koma versetzt.
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Charlene Jones konnte sich nicht an die Geburt ihres Kindes erinnern. Sie musste wegen einer Corona-Infektion ins Koma versetzt werden.(Symbolbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Charlene Jones erkrankte, kurz nachdem ihr Sohn zur Welt kam, schwer an Covid-19.
  • Die Walisin musste gar ins Koma versetzt werden – die Ärzte bangten um ihr Leben.
  • Nach dem Aufwachen konnte sie sich an nichts mehr erinnern – auch nicht an die Geburt.

Noch Anfang 2020 war Charlene Jones überglücklich, als sie von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Doch schnell wurde klar: Es wird keine leichte Zeit. Ihre Schwangerschaft stellte ein hohes Risiko dar – sie ging im Krankenhaus ein und aus.

Am 23. Dezember wurde ihr Sohn Harri per Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. Was eigentlich ein kleines Weihnachtswunder sein sollte, entwickelt sich für die 35-Jährige aus Nordwales zum Alptraum.

Nur 48 Stunden nach der Geburt entwickelt die vierfache Mutter eine vom Coronavirus ausgelöste Lungenentzündung, wie der britische «Mirror» berichtet. Charlene wird in ein künstliches Koma versetzt – die Ärzte warnten, dass sie die Erkrankung vielleicht nicht überlebt.

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48 Stunden nach der Geburt ihres Sohnes entwickelte Charlene Jones eine vom Coronavirus verursachte Lungenentzündung. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Das Coronavirus frisst sich förmlich durch die Familie. In der Zwischenzeit wird bei ihrem Partner Daniel ebenfalls Covid-19 diagnostiziert – auch er muss im Spital behandelt werden.

Ihre älteren Kinder Megan (15), Tomos (11) und der kleine Freddie (4) bleiben bei Charlenes Mutter Lyn. Doch kurz darauf wird auch sie positiv auf das Coronavirus getestet. Die Kinder gehen stattdessen zu ihrem Grossvater.

«Habe die Krankenschwestern gefragt, ob sie Witze machen»

Am 5. Januar dann die Entwarnung: Charlene ist aus dem Koma erwacht. Allerdings kann sie sich an nichts erinnern.

«Ich hatte keine Ahnung, wo ich war oder was passierte, als ich aufwachte. Nichts schien real zu sein», zitiert sie der «Mirror». «Ich hatte diese zwei Tage, die ich mit meinem Sohn verbracht hatte, völlig vergessen.»

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Wegen des Coronavirus liegen in Österreich zwei Kleinkinder auf der Intensivstation. - dpa-infocom GmbH

Charlene: «Ich erinnerte mich nicht an die Geburt. Ich konnte mich nicht an den Namen meines Babys erinnern oder an sein Gewicht. Ich habe die Krankenschwestern sogar gefragt, ob sie Witze machen.»

Zunächst kann Charlene weder sprechen noch gehen. Über eine Woche muss sie darauf warten, ihren neugeborenen Sohn neu kennenzulernen. «Ich machte mir Sorgen um unsere Bindung, weil ich so lange von ihm getrennt war», so die 35-Jährige.

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Glücklich vereint: Der kleine Harri konnte seine Geschwister kennenlernen. - Twitter/ @DailyMirror

Kaum ist Charlene wieder zuhause beim Rest der Familie, kommt der nächste Schock: Der Neugeborene Harri wird ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet und ins Spital eingeliefert. Glücklicherweise zeigt er nur milde Symptome.

Coronavirus: Krankheit hat schwere Folgen

Die schwere Covid-Erkrankung ging an Charlene nicht spurlos vorbei. Bei ihr wurde eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Sie litt ausserdem unter Erschöpfung, Atemnot und starkem Haarausfall.

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Bei Charlene Jones wurde eine Posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. (Symbolbild) - Pixabay

«Einer nach dem anderen, jeder in unserer Familie wurde von Covid befallen», erinnert sie sich zurück. «Ich möchte, dass sich die Leute bewusst sind, dass der Lockdown, auch wenn er gelockert wird, ernst genommen werden muss.»

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