Der Luftverkehr wird drastisch von der Corona-Pandemie beeinträchtigt. Deutschland hat im europäischen Vergleich besonders viel Verluste eingesteckt.
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Die Luftfahrtbranche leidet unter der Corona-Krise besonders stark. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Flugverkehr leidet unter dem Coronavirus.
  • Deutschland musste im europaweiten Vergleich grosse Verluste hinnehmen.
  • Nur Grossbritannien büsste noch mehr ein.

Im europäischen Vergleich hat die Corona-Krise den deutschen Luftverkehr im vergangenen Jahr besonders hart getroffen. Die Zahl der Flüge erreichte mit 1,04 Millionen Starts und Landungen nur rund 50 Prozent des Vorkrisenjahres 2019. Das geht aus einer detaillierten Auswertung der Luftsicherheitsorganisation Eurocontrol vom Montag hervor.

Einen stärkeren Einbruch erlebten nur die Briten mit einem Rückgang um 63 Prozent auf 823'000 Flugbewegungen. In der Folge gehörten sowohl die deutschen Flughäfen als auch die Lufthansa Group zu den Verlierern des Jahres.

Geschätzte 18,5 Milliarden Verluste

Insgesamt zählte Eurocontrol auf dem Kontinent 6,2 Millionen Starts und Landungen. Das bedeutet einen Rückgang um 4,9 Millionen gegenüber 2019 und liegt nur knapp über dem Niveau von 2020. Zwischen 1,4 und 1,5 Millionen weniger Passagiere bedeuteten laut Eurocontrol-Schätzung: Etwa 18,5 Milliarden Euro Verluste für die Airlines nach 22,2 Milliarden Euro im Jahr zuvor.

Flughafen Frankfurt-Hahn
Eine Maschine der Airline Ryanair am Flughafen Frankfurt-Hahn. - Keystone

Weniger Flugverkehr brachte aber auch erneut deutlich geringere Umweltbelastungen mit sich. Bis einschliesslich November 2021 wurde vom Flugverkehr nur rund die Hälfte des 2019 verursachten Kohlendioxids freigesetzt, berichtete Eurocontrol. Die CO2-Menge reduzierte sich demnach um 106 Millionen Tonnen.

Der Billigflieger Ryanair blieb trotz eines Rückgangs um 1000 tägliche Flüge der grösste Anbieter in Europa. Die Airline aus Irland bot im Schnitt 1321 Flüge pro Tag und damit 43 Prozent weniger an als 2019. Turkish Airlines kürzte das Programm nur um 30 Prozent und wurde so mit 938 täglichen Flügen zur europäischen Nummer 2.

Frankfurt ist nicht mehr der verkehrsreichste Flughafen

Die Lufthansa (-59 Prozent) gehörte mit Easyjet (-64 Prozent) und SAS (-61 Prozent) zu den grossen Airlines mit vielen Flugstreichungen. Noch heftiger traf es British Airways, Aeroflot und Norwegian.

Frankfurt hat seinen Rang als verkehrsreichster Flughafen im Jahr 2019 verloren. Die Zahl der durchschnittlichen Flugbewegungen nahezu auf 718 pro Tag halbierte. Zum Jahresende 2021 lagen nun Amsterdam, Paris und Istanbul vor dem grössten deutschen Flughafen. Fast zwei Drittel ihres Verkehrs büssten München und Düsseldorf ein.

Der Flughafen Zürich veröffentlicht dann am 12. Januar detaillierte Passagier- und Verkehrszahlen für das Gesamtjahr. Auch von der Schweizer Luftfahrtbehörde Skyguide liegen noch keine Zahlen zum Gesamtjahr vor.

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