Corona-Disziplin mit Militär? - Johnson muss sich rechtfertigen

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Grossbritannien,

Boris Johnson soll laut Opposition seinen Vorschlag zum Einsatz des Militärs zur Bekämpfung der Corona-Pandemie genauer erläutern.

HANDOUT - Boris Johnson (r), Premierminister von Grossbritannien, gibt im britischen Unterhaus vor den Abgeordneten eine Erklärung ab. Foto: Jessica Taylor/UK Parliament/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Boris Johnson (r), Premierminister von Grossbritannien, gibt im britischen Unterhaus vor den Abgeordneten eine Erklärung ab. Foto: Jessica Taylor/UK Parliament/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits - sda - Keystone/UK Parliament/AP/Jessica Taylor

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson möchte das Militär zur Bekämpfung der Corona-Pandemie einsetzen.
  • Wie er sich das vorstellt, muss er nun erklären, fordert die Opposition.

Die Opposition im britischen Parlament hat Premier Boris Johnson aufgefordert, seinen Vorschlag für einen Einsatz des Militärs im Kampf gegen die Corona-Pandemie genauer zu erklären.

Ein Abgeordneter der Labour-Partei fragte in einem Schreiben am Mittwoch, was genau die Soldaten in einem solchen Fall tun und wie die Kosten dafür gestemmt werden sollten. Aussenminister Dominic Raab warf der Opposition daraufhin «Panikmache» vor.

Dominic Raab
Der britische Aussenminister Dominic Raab. - dpa

In einer Fernsehansprache an die Nation hatte Johnson die Nation am Dienstag darauf eingeschworen, sich an die verschärften Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie zu halten. «Wir werden mehr Polizei auf der Strasse einsetzen und sie mit dem Militär unterstützen, wenn nötig», sagte er und kündigte hohe Bussgelder bei Verstössen an.

Ein Regierungssprecher stellte klar, dass Soldaten gegebenenfalls Büroaufgaben übernehmen oder Plätze bewachen sollten, für die sonst die Polizei zuständig ist. Das Militär solle keine neuen Befugnisse bekommen oder Bussgelder verhängen. Es gehe vielmehr darum, weitere Kapazitäten für Kontrollen bei der Polizei zu schaffen.

Boris Johnson London Grossbritannien
Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, spricht im britischen Unterhaus vor den Abgeordneten über die nächsten Schritte zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. - Keystone

In Grossbritannien gelten angesichts stark steigender Corona-Zahlen wieder schärfere Schutzmassnahmen: Pubs und Restaurants müssen in England von Donnerstag an um 22 Uhr schliessen. Ausserdem wird nur noch Service am Tisch erlaubt sein. Zudem wird die Maskenpflicht weiter ausgeweitet: Auch in Taxis oder Geschäften soll das Maskentragen künftig verpflichtend sein.

Ausserdem forderte Johnson Arbeitnehmer wieder auf, wenn möglich von zuhause zu arbeiten. In Schottland und Nordirland gelten bereits schärfere Regeln.

Das Land befinde sich an einem «gefährlichen Wendepunkt», sagte der Premier. Die Zahl der Infektionen verdoppelte sich in Grossbritannien ungefähr innerhalb von sieben Tagen. Am Dienstag lag die Zahl der Neuerkrankten mit fast 5000 Fällen so hoch wie zuletzt Anfang Mai. Verbreite sich das Virus ungehindert im gleichen Tempo weiter, könnte Grossbritannien Mitte Oktober fast 50 000 Fälle pro Tag zählen, warnen führende Gesundheitsexperten.

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