Chef-Ermittlerin Sudhof gerät im Maskenskandal selbst unter Druck
Margaretha Sudhof, Chefermittlerin im Maskenskandal um Jens Spahn, sieht sich nach Veröffentlichung ihres Berichts selbst massiver Kritik ausgesetzt.

Margaretha Sudhof untersuchte als Sonderermittlerin das Krisenmanagement und die Maskenbeschaffung unter Ex-Gesundheitsminister Jens Spahn. Ihr rund 170 Seiten starker Bericht wurde zunächst geschwärzt, dann aber in ungeschwärzter Fassung publik gemacht, wie die «Tagesschau» berichtet.
Der Bericht belastet Spahn schwer: Er soll persönlich in Maskenkäufe involviert gewesen sein und Warnungen seiner Beamten ignoriert haben. Milliarden an Steuergeldern wurden für Masken ausgegeben, die teils nie geliefert oder vernichtet wurden, wie die «ZEIT» berichtet.
Politische Brisanz und Vorwürfe der Verschleierung
Besonders umstritten ist, dass die aktuelle Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) zentrale Passagen schwärzen liess. Kritiker werfen ihr vor, damit Spahn und weitere Unionspolitiker schützen zu wollen, wie «Focus» berichtet.

Der ungeschwärzte Bericht zeigt, wie Spahn in riskante Verträge mit der Schweizer Firma Emix eingebunden war. Diese Details wurden jahrelang geheim gehalten, wie «Tagesschau» und «taz» schreiben.
Sudhof gerät selbst ins Visier
Mit der Veröffentlichung des Berichts gerät nun auch Sudhof selbst unter Druck. Im Haushaltsausschuss des Bundestags werfen Abgeordnete ihr vor, politisch motiviert gehandelt zu haben, wie die «ZEIT» berichtet.
Vor allem Unionspolitiker sprechen von einer Kampagne gegen Spahn und zweifeln an Sudhofs Unabhängigkeit. Grüne und Linke hingegen loben die Offenlegung und fordern weitere Aufklärung.
Sudhof verteidigt ihre Arbeit als sachlich und unabhängig. Dennoch steht sie nun im Zentrum eines politischen Schlagabtauschs, der weit über den Maskenskandal hinausreicht.