In Frankreich hat Nestlé Buitoni-Pizzen verkauft, die mit Bakterien infiziert waren. Der Anwalt eines Opfers erhebt nun neue Vorwürfe gegen den Konzern.
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Eine Tiefkühlpizza auf einem Teller. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Ende Februar hatten sich in Frankreich die E.coli-Fälle bei Kindern gehäuft.
  • Es stellte sich heraus, dass Tiefkühlpizzen von Nestlé mit den Bakterien verseucht waren.
  • Zwei Kinder starben. Ein Anwalt wirft Nestlé nun Lügen vor.

In einem Fall von mit E. coli-Bakterien verseuchten Buitoni-Pizzen in Frankreich beschuldigt der Anwalt einiger betroffener Familien den Lebensmittelkonzern Nestlé der «Lügen» und der «Nachlässigkeit». Die Frankreich-Tochter von Nestlé hingegen versichert, im Rahmen der laufenden Ermittlungen mit den Behörden zu kooperieren.

«Die Nestlé-Manager haben den Tod von Kindern auf dem Gewissen», sagte Anwalt Pierre Debuisson am Donnerstag zur Nachrichtenagentur AWP. Dutzende Kinder erkrankten, zwei starben gar.

Er vertritt ein Dutzend Klagen von Opferfamilien in der Affäre um eine Tiefkühlpizza mit dem Namen «Fraîch'Up» der Marke Buitoni. Diese wiederum gehört zum Markenimperium des Schweizer Nestlé-Konzerns.

Untersuchung wegen «fahrlässiger Tötung»

Analysen der französischen Gesundheitsbehörden hatten vor einiger Zeit einen Zusammenhang zwischen mehreren E. coli-Fällen und dem Verzehr des Nestlé-Produkts nachgewiesen. Am 22. März hatte die Abteilung für öffentliche Gesundheit der Pariser Staatsanwaltschaft eine Untersuchung insbesondere wegen «fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung», «Irreführung über eine Ware» und «Gefährdung anderer» eingeleitet.

Nestlé
Nestlé gehört zu den bekanntesten Marken der Welt. - Keystone

«Wir warten jetzt auf die Ernennung eines Untersuchungsrichters, weil wir Angst haben, dass Beweise verschwinden», sagte Debuisson zu AWP. «Wir brauchen Hausdurchsuchungen, Konfrontationen, Expertisen und weitere Untersuchungen», betonte der in den Städten Toulouse und Paris zugelassene Advokat.

Nestlé Frankreich wiederum erklärte am Donnerstag gegenüber AWP, dass man weiterhin «eng mit den Behörden im Rahmen ihrer laufenden Ermittlungen zusammenarbeiten» werde.

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