Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Marmor aus Griechenland an das britische Museum verkauft. Eine Rückgabe sei ausgeschlossen.
Besucher des British Museum in London sitzen vor Parthenon-Friesteilen
Besucher des British Museum in London sitzen vor Parthenon-Friesteilen. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Eigentumsverhältnisse des Akropolis-Marmors aus Griechenland werden nicht anerkannt.
  • Deshalb werde das Britische Museum sie auch nicht nach Griechenland ausleihen.

Die Parthenon-Friesteile, die sich im British Museum in London befinden, sind nicht das Eigentum Griechenlands. Das betonte der deutsche Kunsthistoriker und Chef des Museums, Hartwig Fischer, in einem Interview mit der griechischen Zeitung «Ta Nea». Fischer schloss auch eine Leihgabe der Marmorskulpturen an Athen aus: «Wir verleihen nur an jene, die die Eigentumsverhältnisse anerkennen.»

Die Akropolis habe eine komplexe Geschichte – als Tempel Athens, als christliche Kirche, als Moschee, so Fischer. Nachdem ihr zentraler Parthenon-Tempel 1687 bei einer Explosion stark zerstört und anschliessend vernachlässigt wurde, habe man ihn wiederentdeckt. Und diese Wiederentdeckung sei ein Teil europäischer Geschichte.

An Museum verkauft

Zu den Wiederentdeckern der Antike gehörte der britische Botschafter Lord Elgin, der Anfang des 19. Jahrhunderts 56 der insgesamt 96 Marmorplatten des Frieses abmontieren und nach England bringen liess. Dort verkaufte er sie an das British Museum.

Seit 1982 fordert Athen die wertvollen Skulpturen zurück. Lange Zeit argumentierten die Briten, Griechenland habe keine angemessene Unterbringung für die Kulturgüter. Mit dem Bau des hochmodernen Akropolis-Museums, das 2009 eröffnete, hat sich dieses Thema jedoch nach Ansicht Athens erledigt.

Das British Museum widerspricht: Fischer habe in dem Interview nur die langjährige Position des Museums wiedergegeben. Dies sagte eine Pressesprecherin der Kultureinrichtung heute Samstag der Deutschen Presse-Agentur. «Wir glauben, dass es einen grossen öffentlichen Nutzen hat, wenn wir diese wunderbaren Objekte im Kontext einer Weltsammlung sehen können.»

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