Ein britischer Parlamentsbericht deckt auf: Sexismus ist noch immer ein massives Problem in der Musikindustrie.
Musikbranche
Musikbranche: Frauen seien mit mangelnder Förderung, Diskriminierung und sexualisiertem Missbrauch konfrontiert. (Symbolbild) - Pixabay

Die Musikbranche muss einer Analyse aus dem britischen Parlament zufolge noch viel gegen Sexismus tun. Frauen seien mit mangelnder Förderung, Diskriminierung und sexualisiertem Missbrauch konfrontiert, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Parlamentsbericht.

Bei Preisverleihungen und Partys sässen sie neben denjenigen, die sie missbraucht hätten. Die Täter würden weiterhin vom System und ihren Kollegen geschützt, kritisierte der Bericht.

#MeToo – Eine Bewegung macht Druck

Obwohl Frauen mittlerweile besser vertreten seien in der Branche, seien es in entscheidenden Positionen weiterhin zu wenige.

Unter dem Schlagwort #MeToo wird seit einigen Jahren über sexuelle Übergriffe und Machtmissbrauch diskutiert. Die Debatte hatte sich nach Berichten über sexuelle Übergriffe des US-Filmproduzenten Harvey Weinstein auch auf andere Branchen ausgeweitet.

Der Frauen- und Gleichberechtigungsausschuss im britischen Parlament veröffentlichte nun einen Bericht mit Empfehlungen an Regierung und Musikindustrie.

Vorschläge zur Verbesserung

Die Regierung solle zum Beispiel verbieten, dass in Fällen von sexuellem Missbrauch Verschwiegenheitserklärungen genutzt werden können. Sie solle auch darüber nachdenken, ob das rückwirkend für bereits unterzeichnete Vereinbarungen gelten könne.

Bis heute würden etliche Fälle von sexueller Belästigung oder sexuellem Missbrauch gar nicht gemeldet, stellten die Mitglieder des Ausschusses in ihrem Bericht fest, für den sie mit Vertreterinnen aus der Branche gesprochen hatten. Frauen dürfe nicht das Ende ihrer Karriere drohen, wenn sie sich zu Wort meldeten.

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