Laut einer britischen Expertin könnte sich Omikron noch schneller verbreiten als vermutet. Auch Richard Neher warnt vor zu schnellen Schlussfolgerungen.
ARCHIV - Ein Forscher zeigt, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird. Die medizinische Chef-Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA), Susan Hopkins, sieht Anzeichen dafür, dass sich die Omikron-Variante noch schneller verbreiten könnte als bislang angenommen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa
ARCHIV - Ein Forscher zeigt, wie ein PCR-Test für die Analyse auf Mutationen des Coronavirus vorbereitet wird. Die medizinische Chef-Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA), Susan Hopkins, sieht Anzeichen dafür, dass sich die Omikron-Variante noch schneller verbreiten könnte als bislang angenommen. Foto: Sebastian Gollnow/dpa - sda - Keystone/dpa/Sebastian Gollnow
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Omikron-Variante ist wahrscheinlich ansteckender als gedacht.
  • Richard Neher warnte vor zu schnellen Schlussfolgerungen.
  • Es infizieren sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte.

Eine britische Expertin sieht Anzeichen dafür, dass sich die Omikron-Variante des Coronavirus noch schneller verbreiten könnte als bislang angenommen.

Die Zahl der Infektionen mit der Variante verdopple innerhalb von zwei bis drei Tagen. Davon sei man zunächst ausgegangen. Das sagte die medizinische Chef-Beraterin der britischen Gesundheitsbehörde (UKHSA), Susan Hopkins, am Dienstag in London vor einem Parlamentsausschuss.

Mehr Menschen stecken sich täglich an

«Es scheint im Moment, als sei diese Wachstumsrate eher noch kürzer als länger.» Sie sei besorgt darüber, wie viele Menschen sich jeden Tag infizieren, und rechne mit sehr schwierigen Wochen.

Der Leiter der Forschungsgruppe Evolution von Viren und Bakterien am Biozentrum der Universität Basel, Richard Neher, äusserte sich ebenfalls dazu. Er warnte auf Twitter vor zu schnellen Schlussfolgerungen; wenn die Omikron-Fallzahlen in einem Land vermeintlich nicht mehr so schnell ansteigen wie zunächst. Es sei angesichts sehr hoher Fallzahlen wahrscheinlich, dass Test-Kapazitäten an ihre Grenzen kämen. Und dass es zu Verzögerungen bei der Meldung von Fällen komme, schrieb er.

Am Montag veröffentlichte seine Universität ein Interview. Darin hatte Neher gesagt, dass Omikron andere Varianten wie Delta schon in Kürze europaweit verdrängt haben dürfte. Wenn die Entwicklung so weitergehe wie bisher, werde Omikron in etwa zwei bis vier Wochen in Europa vorherrschend sein.

Die Übertragungsrate sei dreimal so hoch wie bei Delta. Grund dafür sei, dass sich sowohl Geimpfte als auch Ungeimpfte infizieren. Gegen eine Ansteckung seien Geimpfte bei der Delta-Variante besser geschützt gewesen als nun bei Omikron.

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