Briten sollen wegen der Gaskrise jetzt schon Weihnachtsessen horten

Miguel Pereiro
Miguel Pereiro

Grossbritannien,

Grossbritannien kämpft mit Engpässen bei verschiedenen Produkten. Nun können Konsumenten bereits Weihnachtsprodukte horten, um auf Nummer sicher zu gehen.

Weihnachten
Britische Supermärkte verkaufen bereits Weihnachtsartikel Mitte September. - Twitter

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Monaten stehen Briten in den Supermärkten immer wieder vor leeren Regalen.
  • Supermärkte verkaufen nun bereits Weihnachtsprodukte im grossen Stil.
  • Wer an Heiligabend nicht auf die geliebten Speisen verzichten will, kann sich eindecken.

Bis der Weihnachtsmann kommt, müssen die Kinder noch fast 100 Mal schlafen. Doch damit an Heiligabend weder der Truthahn noch der «Christmas Pudding» fehlt, müssen die Briten bereits jetzt handeln.

Wegen der sich zuspitzenden Gaskrise drohen zusätzliche Engpässe bei verschiedenen Produkten wie Fleisch, Tiefkühlkost und Bier. Bereits jetzt treffen Konsumenten regelmässig leere Regale an wegen der Folgen des Brexits und der Corona-Krise.

Weihnachtsprodukte ungewöhnlich früh in den Läden

Verschiedene Supermarkt-Ketten haben nun bereits ihre Weihnachtsprodukte auf den Markt gebracht. Normalerweise geschehe dies erst nach Halloween, wie britische Medien berichten. Doch in diesem Jahr habe man den Verkaufsstart über einen Monat vorgezogen.

Keines der Unternehmen spricht dabei von der Gaskrise. Die gängige Begründung lautet, dass ein Teil der Kundschaft sich früh eindecken und man diese Möglichkeit anbieten will. Zahlreiche Posts auf Social Media bestätigen, dass eine gewisse Nachfrage durchaus besteht.

Das führt allerdings auch zur absurden Situation, dass Weihnachtsprodukte bereits im Oktober ablaufen, wie viele auf Twitter bemängeln.

Dass allerdings durchaus Engpässe bei den Weihnachtsprodukten drohen, zeigen die deutlichen Worte von Ranjit Singh Boparan. Der Besitzer eines der grössten Geflügelhersteller des Landes sagte gegenüber dem «Guardian»: «Die Knappheit, die auf die hohen Gaspreise zurückzuführen ist, könnte Weihnachten ausfallen lassen.»

Würden Sie gerne bereits Weihnachtsprodukte kaufen?

Der Branchenverband hat bereits letzte Woche vor einem Rückstau bei den Schlachtungen gewarnt. Grund dafür ist der akute Mangel an Kohlendioxid (CO2), ein unersetzliches Produkt beim Herstellungsprozess. Das Gas wird für die Verpackung des Fleisches benötigt.

Gas 250 Prozent teurer als im Januar

In Grossbritannien sorgen die innerhalb kürzester Zeit massiv gestiegenen Gaspreise für erhebliche Probleme. Der Branchenverband «Oil & Gas UK» spricht von einer Erhöhung des Gaspreises von 250 Prozent seit Januar. Dafür werden unter anderem eine weltweit hohe Nachfrage, Probleme bei einigen Unternehmen sowie eine geringere Energiegewinnung durch Wind und Sonne verantwortlich gemacht.

Die hohen Gaspreise haben bereits zur temporären Schliessung einzelner Werke von Düngemittelherstellern geführt. Deren Nebenprodukt CO2 fehlt nun bei den Lebensmittelfirmen für die Verpackung von Fleisch und Tiefkühlprodukten oder auch zur Herstellung von Getränken.

Dem «Guardian» zufolge stehen mehrere kleine Energiefirmen kurz vor dem finanziellen Kollaps. Fünf haben bereits in den vergangenen Wochen aufgeben müssen.

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