In der «Partygate»-Affäre um Boris Johnson wurde erst ein gekürzter Bericht veröffentlicht. Die Polizei ermittelt noch wegen 12 Treffen.
Boris Johnson
Regierungssitz oder Veranstaltungsort illegaler Partys? Boris Johnson steht wegen Treffen an der 10 Downing Street in der Kritik. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Polizei untersucht zwölf Treffen von Johnson.
  • Die Veranstaltungen könnten gegen die Corona-Regeln verstossen haben.
  • Boris Johnson hat sich für die Partys entschuldigt, schliesst einen Rücktritt aber aus.

Boris Johnson steht unter Druck: Ein erster Bericht zu den möglichen Verstössen gegen die Regeln zur Eindämmung des Coronavirus macht ihm Vorwürfe. Es wird von schweren Verfehlungen und Führungsversagen der Regierung gesprochen.

Der Bericht wurde vor der Veröffentlichung stark gekürzt. Denn die Polizei ermittelt immer noch wegen zwölf Veranstaltungen, die gegen die Regeln vorstossen haben könnten. Darunter befinden sich Partys mit bis zu 50 Teilnehmern. Damals waren in England aber Treffen von Personen aus verschiedenen Haushalten untersagt.

Johnson
Eines der Treffen, das Boris Johnson Kritik eingebracht hat. Diese spezifische Veranstaltung ist aber nicht Teil der Untersuchung der Polizei. - Twitter

Auch die «bring deinen eigenen Alkohol»- Party, zu der Johnsons privater Sekretär eingeladen hat, wird untersucht. In der Einladungsmail schrieb er, man wolle «das Beste aus dem schönen Wetter machen». Rund 40 Personen trafen sich im Garten des Regierungssitzes an der 10 Downing Street. Boris Johnson beteuert, er glaubte, es handle sich um einen legalen Arbeits-Event.

Zwei Veranstaltung, die viele Briten erzürnt haben, sind die Partys, die am Vorabend der Beisetzung von Prinz Philip stattgefunden haben. Rund 30 Berater und Beamte sollen sich getroffen, getrunken und getanzt haben. Boris Johnson soll zwar nicht anwesend gewesen sein, hat sich aber bei der Queen entschuldigt. Die zwei separaten Partys werden nun von der Polizei untersucht.

Sollte Boris Johnson zurücktreten?

Vier weitere Events, für die Johnson in der Kritik stand, stehen nicht mehr im Fokus der Polizei. Es hat sich dabei um Arbeits-Treffen oder private Treffen im erlaubten Rahmen gehandelt.

Nach der Veröffentlichung des Berichts sprach Boris Johnson im Parlament. Er entschuldigte sich zwar, schloss seinen Rücktritt aber erneut aus. Es müsse zuerst der Bericht der Polizei abgewartet werden.

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