Blaue-Karte: Reform soll mehr qualifizierte Zuwanderer anziehen
Die EU stimmt für eine Reform der Blaue-Karte-Richtlinie ab. Diese soll mehr hochqualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten in EU-Staaten locken.

Das Wichtigste in Kürze
- Es sollen mehr hochqualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten in EU-Staaten einreisen.
- Die Abgeordneten stimmten für eine Reform der Blaue-Karte-Richtlinie.
- Die Einreiseregeln für Zuwanderer sollen erleichtert werden.
Im Wettbewerb um hochqualifizierte Zuwanderer aus Drittstaaten hat das EU-Parlament neue Regeln abgesegnet. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Strassburg mit grosser Mehrheit für eine Reform der sogenannten Blaue-Karte-Richtlinie.
Diese regelt die Bedingungen unter den Fachkräften, welche in EU-Staaten einreisen und dort arbeiten dürfen. Ebenfalls soll es hochqualifiziertes Personal aus Drittstaaten in die 27 EU-Staaten locken. Seit Inkrafttreten im Jahr 2009 kamen laut EU-Parlament jedoch erst knapp 37’000 Fachkräfte mittels «Blauer Karte» in die EU.
Erleichterte Einreiseregeln
Die Reform sieht nun erleichterte Einreiseregeln für die hoch qualifizierten Zuwanderer vor. Statt eines zwölfmonatigen Arbeitsvertrag in einem EU-Land reicht künftig ein sechsmonatiger Vertrag aus. Dies um einen Antrag zu stellen oder eine entsprechende feste Jobzusage zu erhalten.
Auch müssen Anwärter in Zukunft in ihrem Wunschland nicht wie bislang deutlich mehr verdienen als der Landesdurchschnitt. Daneben sollen Familienangehörige von Blaue-Karte-Fachkräften schneller in die EU nachkommen und selbst auch arbeiten dürfen.

Eine Grundsatzeinigung über die Reform hatten Parlament und Mitgliedstaaten schon im Mai erzielt. Nun muss formell noch der Rat zustimmen. Anschliessend haben die Mitgliedstaaten zwei Jahre Zeit, um die neuen Regeln in nationales Recht zu giessen.