Der Festivalleiter der Berlinale, Carlo Chatrian, hat der Kinobranche vor Beginn des Filmfestivals seine Unterstützung zugesichert.
Ein Goldener Bären, Trophäe der Berlinale. Foto: Jörg Carstensen/dpa
Ein Goldener Bären, Trophäe der Berlinale. Foto: Jörg Carstensen/dpa - dpa-infocom GmbH

«Man kann einen Film zuhause schauen oder auf seinem Handy. Aber wenn wir über Kultur reden, dann geht es nicht nur um Inhalt. Es geht auch darum, wie der Inhalt gezeigt wird», sagte Chatrian der Deutschen Presse-Agentur. Die Berlinale soll an diesem Donnerstag eröffnet werden.

«Wenn Sie mich nach meinen schönsten Filmerlebnissen fragen, dann kann ich über Titel reden, aber auch über den Ort, an dem ich einen Film gesehen habe. Oder über die Leute, mit denen ich dort war«, sagte der Italiener, der die Berlinale gemeinsam mit der Niederländerin Mariette Rissenbeek leitet.

Chatrian sagte, man erlebe ein besonderes Gefühl, wenn man im Kino sei. Wenn man neben jemandem sitze, der die Komödie möge - und plötzlich finde man den Film auch viel besser. «Ähnlich ist es auch mit den Tränen. Ich glaube, diesen Teil brauchen wir heutzutage. Zusammensein ist wichtig für die Gesellschaft.»

Wie wird die Pandemie die Filmbranche verändern? «Das ist eine Eine-Million-Dollar-Frage. Wenn ich eine Antwort hätte, könnte ich sie den Studios oder Streamingplattformen verkaufen», sagte Chatrian. «Ich glaube, es gibt einen Trend, der sehr klar ist - und der bedeutet einen Vorteil für Streamingplattformen. Sie haben eine grössere Freiheit, ihre Filme zu positionieren.»

«Was man sehen kann: Der letzte Teil der Produktionskette - der Filmvertrieb - verändert sich stark», sagte Chatrian. «Und uns ist allen klar, dass Kinos in einer schwierigen Lage sind.» Das sage er nicht nur als Leiter der Berlinale, sondern darüber spreche er auch mit den Festivalchefs von Cannes und Venedig, Thierry Frémaux und Alberto Barbera. «Wir stehen alle zusammen, um Filmtheater zu unterstützen. Denn ohne Kinos wären Filmfestivals etwas anderes.»

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