Berlin: Diplomaten begehen immer mehr Verkehrsverstösse
Immer mehr Diplomaten begehen Verkehrsverstösse in Berlin – Immunität schützt sie vor Strafen.

Die Zahl der Verkehrsverstösse von Diplomatenfahrzeugen in Berlin ist erneut deutlich gestiegen. Im Jahr 2024 registrierte die Polizei 18'288 Anzeigen – das entspricht rund 50 Delikten pro Tag, wie «Tagesspiegel» berichtet.
Meistens handelt es sich um Falschparken oder zu schnelles Fahren. Doch dank ihrer Immunität bleiben die Diplomaten ungeschoren.
Die Zahl der Anzeigen stieg im Vergleich zu 2023 um zehn Prozent. Bereits zum zweiten Mal in Folge ist ein solcher Anstieg zu beobachten, wie «Spiegel» berichtet.
Berlin: Saudis und US-Amerikaner an der Spitze
Die Fahrer der saudischen Botschaft führten mit 1'225 Verstössen die Negativliste an. Dahinter folgen die USA mit 1'162 Delikten, gefolgt vom Irak, der Türkei und Aserbaidschan, wie «Tagesspiegel» berichtet.

Auch Katar, Ägypten, die Ukraine, Italien und die Vereinigten Arabischen Emirate sind unter den auffälligsten Botschaften. Insgesamt sind in Berlin rund 2'500 Diplomatenfahrzeuge zugelassen.
Unfallfluchten und Personenschäden
Im Jahr 2024 gab es 48 Verkehrsunfälle mit Diplomatenautos. Bei 19 Unfällen wurden Menschen verletzt, ein Mensch kam ums Leben.
In mehr als der Hälfte der Fälle begingen die Fahrer Unfallflucht. Die Polizei ermittelte in 28 Fällen wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort, zwölf davon betrafen Fahrer des diplomatischen Corps, so «Tagesspiegel».
Konsequenzen bleiben aus
Die Verfahren gegen die Diplomaten werden regelmässig eingestellt. Die Immunität schützt sie vor rechtlichen Konsequenzen, wie eine Polizeisprecherin dem «Tagesspiegel» bestätigte.
Auch Bussgelder müssen nicht bezahlt werden. Das sorgt weiterhin für Diskussionen um die Privilegien des diplomatischen Corps in Berlin.