Ursula Krechel erhält Georg-Büchner-Preis 2025
Ihr Oeuvre verbindet historische Tiefe mit gesellschaftlicher Gegenwart: Der Georg-Büchner-Preis 2025 geht an Autorin Urusula Krechel.

Ursula Krechel erhält den Georg-Büchner-Preis 2025, wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bekanntgab. Damit wird die Berliner Schriftstellerin für ihr vielfältiges literarisches Werk geehrt.
Die Preisverleihung wird am 1. November im Staatstheater in Darmstadt stattfinden und ist mit 50'000 Euro dotiert. Der Büchner-Preis zählt laut «Deutschlandfunk» zu den bedeutendsten literarischen Ehrungen im deutschsprachigen Raum.

Er würdigt Autorinnen und Autoren, die wesentlich zum kulturellen Leben beitragen. Zu den Preisträgern des nach dem Dramatiker Georg Büchner benannten Preises gehörten Max Frisch, Günter Grass und zuletzt Oswald Egger.
Büchner-Preis 2025 für Ursula Krechel ein Meilenstein
Für Krechel ist diese Anerkennung ein Höhepunkt, der ihre beständige, mutige und thematisch breit gefächerte Arbeit hervorhebt. Zu den wiederkehrenden Themen in Krechels Werk zählen Flucht, Exil, Gewalt und Feminismus.
Sie betrachtet diese Erfahrungen mit analytischer Tiefe und stilistischer Vielseitigkeit. Ihr Schreiben umfasst Lyrik, Theaterstücke, Hörspiele, Romane und Essays, die von der Deutschen Akademie als mutige kulturelle Intervention beschrieben werden.
Jury lobt Krechels Beitrag zur Auseinandersetzung mit deutscher Geschichte
Krechel setze den «Verheerungen der deutschen Geschichte (...) die Kraft ihrer Literatur» entgegen, so die Jury laut der «Zeit». Dabei fordert ihre Prosa dazu auf, die Spuren der Vergangenheit im Alltag der Gegenwart zu entdecken.

Gesellschaftliche Zustände sollen nicht einfach akzeptiert werden, so die Botschaft Krechels. Ein besonderer Akzent liegt zudem auf der Sichtbarmachung weiblicher Autorschaft und einer literarischen Selbstbehauptung.
Diese ziehe sich wie ein roter Faden durch Krechels Gesamtwerk, wie die «Hessenschau» berichtet. Sie setzt sich kontinuierlich mit der Position von Frauen in der Literatur und Gesellschaft auseinander.
Biografische Wegmarken
Ursula Krechel wurde 1947 im rheinland-pfälzischen Trier geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaft sowie Kunstgeschichte. Nach ihrem Studium war sie zunächst als Dramaturgin tätig, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete.
Ihr literarisches Debüt gab sie laut «DW» 1974 mit dem Theaterstück «Erika»; der erste Gedichtband «Nach Mainz!» folgte 1977.
1981 veröffentlichte sie ihren ersten Roman «Zweite Natur». Ihr Werk «Landgericht» über die NS-Zeit wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.