Bericht: Leiharbeiter sind besonders oft Geringverdiener
Unter Leiharbeitern ist der Anteil von Geringverdienern in Vollzeitjobs laut einem Medienbericht deutlich höher als unter den übrigen Arbeitnehmern.

Das Wichtigste in Kürze
- Rund 63 Prozent liegen unterhalb der Niedriglohn-Grenze.
Zum Jahresende 2017 erhielten bundesweit 62,8 Prozent der sozialversicherungspflichtig in Vollzeit tätigen Leiharbeiter ein Gehalt unterhalb der Niedriglohn-Grenze von 2139 Euro brutto, berichtete die «Rhein-Neckar-Zeitung» am Donnerstag. Unter allen Vollzeitbeschäftigten lag die Quote demnach bei 19,8 Prozent.
Die Zeitung berief sich auf Daten der Bundesagentur für Arbeit, die die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken-Bundestagsfraktion, Sabine Zimmermann, ausgewertet hatte. Leiharbeiter verdienten demnach im Schnitt 1868 Euro brutto, die übrigen Beschäftigten 3209 Euro. Der Statistik zufolge hat sich die Zahl der Leiharbeiter seit der Jahrtausendwende verdreifacht - von 339.022 Mitte 2000 auf 1.023.290 im Juni des vergangenen Jahres.
«Die Leiharbeit war und ist der Motor der Niedriglohnbeschäftigung», sagte Zimmermann der Zeitung. Viele Normalarbeitsplätze seien durch Leiharbeit ersetzt worden, kritisierte sie.