Behörden gehen bei Waldbrand auf Gran Canaria von Brandstiftung aus
Der Waldbrand auf Gran Canaria gerät immer mehr ausser Kontrolle. Die Behörden gehen schon von Brandstiftung aus. Die Insel könnte ihr «grünes Herz» verlieren.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Waldbrand auf Gran Canaria gerät ausser Kontrolle.
- Nun brennt auch der bekannteste Nationalpark der Insel.
- Die Behörden gehen inzwischen von Brandstiftung aus.
Die Flammen sind ausser Kontrolle: Der schwere Waldbrand in den Bergen von Gran Canaria hat den bekanntesten Nationalpark der Insel erreicht und droht ihn zu zerstören. Rund 6000 Hektar Fläche auf der spanischen Urlaubsinsel seien schon von dem Feuer betroffen, die Flammen schlügen bis zu 50 Meter hoch, schrieben spanische Medien heute Montag unter Berufung auf die Behörden.

Das Feuer schreitet an mehreren Fronten voran. 9000 Menschen aus 50 Ortschaften südwestlich der Hauptstadt Las Palmas wurden in Sicherheit gebracht, wie der Fernsehsender RTVE berichtete.
Der 7500 Hektar grosse Nationalpark Tamadaba, welchen das Feuer nun erreicht hat, hat einzigartige Kiefernwälder. Er liegt im Unesco-Biosphärenreservat im Westens Gran Canarias. Er gilt als eine der fast unberührten Landschaften der vor der Westküste Afrikas liegenden Kanareninsel.
Close view of major fires on Gran Canaria, Canary Islands - currently ongoing, evacuations underway. August 18th. Report: Markos Yanez S. / Extreme Weather World 24 pic.twitter.com/bY53xakzAZ
— severe-weather.EU (@severeweatherEU) August 18, 2019
Behörden gehen von Brandstiftung aus
Hunderte Helfer arbeiteten am Boden an mehreren Flanken, von der Luft aus unterstützten sie Helikopter und Löschflugzeuge. Allein am Sonntag seien 800'000 Liter Wasser eingesetzt worden, hiess es. Heisses Sommerwetter und starker Wind behinderten die Arbeiten ebenso wie eine extrem starke Rauchentwicklung.
Der Chef der Inselregierung, Antonio Morales, erklärte, es handle sich möglicherweise um Brandstiftung. Beweise dafür gebe es aber bisher nicht. Auf Twitter sprachen User von «Barbarei» und forderten lange Haftstrafen für die Verantwortlichen. Die Täter seien «Umwelt-Terroristen», meinten ausgebrachte Spanier im Internet: «Absichtlich in Wäldern gelegte Brände sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.»