Für die Ermittlungen im Fall des vergifteten russischen Ex-Spions in Grossbritannien sind mehr als 250 Polizisten der britischen Anti-Terror-Einheit im Einsatz.
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Das Wichtigste in Kürze

  • 250 Polizisten ermitteln im Fall des vergifteten russischen Ex-Spions.
  • In einem Restaurant in Salisbury (GB) wurde Nervengift gefunden.
  • In einem ähnlichen Fall 2006 wurde Russland verantwortlich gemacht.

Nach dem Giftanschlag auf den russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter (Nau berichtete) haben britische Ermittler laut Informationen der BBC Spuren von Nervengift in einem Restaurant gefunden. Das Lokal in der südenglischen Kleinstadt Salisbury werde derzeit untersucht, berichtete der Sender in der Nacht zum Sonntag. Die Ermittlungen kommen nach Angaben von Innenministerin Amber Rudd schnell voran.

Der 66-jährige Skripal und seine 33-jährige Tochter Yulia sollen am vergangenen Wochenende in dem Restaurant gegessen haben. Nur wenige Stunden später brachen sie auf einer Parkbank zusammen.

Russland im Visier

Innenministerin Rudd hatte am Samstag in London eine Sitzung des britischen Sicherheitskabinetts geleitet. «Wir müssen der Polizei und den ermittelnden Einheiten um sie herum den Raum geben, voranzukommen», sagte Rudd und mahnte Geduld. Auch um was für ein Gift es sich genau handelt, wollte Rudd mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen noch nicht sagen.

Der Fall erinnert an den Mord an dem Ex-Agenten und Kremlkritiker Alexander Litwinenko, der 2006 in London mit radioaktivem Polonium vergiftet wurde. Die Spuren der Täter führten damals nach Moskau. Das hat zu Spekulationen geführt, der Kreml könnte erneut seine Hände im Spiel haben. Der britische Aussenminister Boris Johnson kündigte eine «angemessene und robuste» Reaktion an, sollte sich herausstellen, dass Russland hinter der Tat steckt. Moskau streitet jede Beteiligung an dem Attentat ab und klagt über antirussische Propaganda.

In einem Restaurant in Salisbury (GB) wurden Spuren von Nervengift gefunden.
In einem Restaurant in Salisbury (GB) wurden Spuren von Nervengift gefunden. - Keystone
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