Der britische Premier will die illegale Migration über den Ärmelkanal eindämmen - und männliche Asylbewerber nach Ruanda schicken. Die Opposition bezeichnet die Pläne als «undurchführbar, unethisch und erpresserisch».
Der britische Premierminister steht wegen seiner Asyl-Pläne in der Kritik.
Der britische Premierminister steht wegen seiner Asyl-Pläne in der Kritik. - Michael Kappeler/dpa/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Menschenrechtler und die Opposition haben empört auf das Vorhaben der britischen Regierung reagiert, Flüchtlinge nach Ankunft nach Ruanda zu fliegen und dort auf ihre Asylentscheidung warten zu lassen.

Die Organisation Detention Action kritisierte, den nach Ostafrika geschickten Männern drohe «wahrscheinlich eine unbefristete Inhaftierung unter einer Regierung, die für die gewaltsame Verfolgung Andersdenkender berüchtigt ist». Die Labour-Partei nannte die Pläne von Premierminister Boris Johnson «undurchführbar, unethisch und erpresserisch».

Johnson will mit dem Abkommen, das Innenministerin Priti Patel am Donnerstag in Ruanda unterzeichnen sollte, die illegale Migration über den Ärmelkanal deutlich eindämmen. Er hatte versprochen, dass Grossbritannien nach dem Brexit wieder eigenständig über seine Grenzen und die Zuwanderung bestimmen werde. Zuletzt war die Zahl der Menschen, die illegal ins Land einreisten, aber deutlich gestiegen.

Nach Ruanda sollen nur männliche Asylbewerber geschickt werden, wie britische Medien berichteten. Für ein Testprojekt stellt London 120 Millionen Pfund (145 Mio Euro)zur Verfügung. Wer in Grossbritannien auf eine Entscheidung warten kann, soll künftig in streng kontrollierten Auffanglagern untergebracht werden. Johnson wollte sich noch am Donnerstagvormittag zu den Plänen äussern.

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