Der Wikileak-Gründer Julian Assange befindet sich derzeit in einer Verhandlung über seine US-Auslieferung. Sein Anwalt stritt die Vorwürfe vehement ab.
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Vor dem Gerichtsgebäude in London protestierten Demonstranten gegen eine Auslieferung von Wikileaks-Gründer Julian Assange in die USA. - sda - KEYSTONE/EPA/NEIL HALL
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Das Wichtigste in Kürze

  • Derzeit wird über die US-Auslieferung von Julian Assange gehandelt.
  • Ein Anwalt des Wikileaks-Gründer stritt die Vorwürfe ab.

Ein Anwalt des Wikileaks-Gründers Julian Assange hat die Vorwürfe aus den USA gegen seinen Mandanten als unwahr bezeichnet. Chris Summers sagte am Dienstag vor dem Crown Court in Woolwich: «Man kann dieses Kapitel genau beschreiben als Lügen, Lügen und nochmals Lügen.» Dort wird derzeit über einen US-Auslieferungsantrag für Assange verhandelt.

Die US-Justiz wirft Assange vor, der Whistleblowerin Chelsea Manning geholfen zu haben. Sie sollen geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan zu veröffentlicht haben. Dabei soll Washington zufolge insbesondere die Sicherheit von US-Informanten aufs Spiel gesetzt worden sein. Bei einer Verurteilung in allen 18 Anklagepunkten drohen dem gebürtigen Australier bis zu 175 Jahre Haft.

Britischer Journalist verwantwortlich

Doch der Assange-Anwalt bestreitet die Vorwürfe. Wikileaks habe die Datensätze nie unredigiert veröffentlicht, sagte er. Verantwortlich dafür war seinen Angaben zufolge ein britischer Zeitungsjournalist. Dieser verriet versehentlich ein Passwort, mit dem im Netz kursierende Kopien des verschlüsselten Datensatzes lesbar gemacht werden konnten.

Aussagen Mannings aus deren eigenem Prozess in den USA würden zudem einen weiteren Vorwurf widerlegen. Bei dem Vorwurf handelt es sich um Assanges Ermutigung für Manning zum Knacken eines anderen Passworts, um geheime US-Daten zu stehlen.

Die Anhörungen sind zunächst bis Freitag geplant und sollen dann erst am 18. Mai für weitere drei Wochen fortgesetzt werden. Assange sitzt zurzeit im Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh im Osten Londons. Es wird damit gerechnet, dass der Fall in Berufung gehen wird, egal wie die Entscheidung ausfällt.

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