Ärzte wollen Kontaktgebühr für Arztbesuche einführen
Ärzte und Klinikvertreter schlagen eine Kontaktgebühr bei Arztbesuchen vor, die Patienten belasten soll, um Gesundheitskosten zu senken.

Mit der Forderung nach einer Kontaktgebühr sorgt der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, für Kontroversen in der Gesundheitspolitik.
Dabei sollen Patienten bei jedem Arztkontakt eine eigene Beteiligung leisten. Damit sollen laut der «Welt» die steigenden Kosten im Gesundheitswesen minimiert werden.
Gassen nannte als Orientierungswert drei bis vier Euro pro Praxisbesuch, die von den Krankenkassen eingezogen werden könnten.
Politische und gesellschaftliche Reaktionen
Viele politische Akteure kritisieren den Vorschlag scharf. Der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch bezeichnete die Idee als Belastung für Patienten. Er sah darin einen Verstoss gegen das Solidarprinzip der gesetzlichen Krankenversicherung.

Laut dem «Ärzteblatt» lehnen SPD, Grüne und Linke politische Vertreter eine Kontaktgebühr ab. Sie argumentieren, dass sie weder Versorgung verbessern noch Ausgaben effektiv senken könne.
Sie verwies auf die Gefahr, besonders Menschen mit geringem Einkommen zu benachteiligen.
Kritik aus Verbänden
Patientenschützer und Verbände kritisieren den Vorschlag intensiv. Der Verband der Hausärztinnen und Hausärzte bezeichnete die Einführung einer Kontaktgebühr als kontraproduktiv.
Nach Ansicht des Verbands stabilisiere eine solche Gebühr weder die Finanzen des Gesundheitssystems noch helfe sie den Patienten. So das «Ärtzeblatt» weiter.
Auch der GKV-Spitzenverband sprach von einem Ablenkungsmanöver. Er forderte laut der «Welt» stattdessen Strukturreformen zur Eindämmung des Ausgabenanstiegs im Gesundheitswesen.
Ursprüngliche Gebührenmodelle als Kontext
In der Vergangenheit existierte in Deutschland bereits eine Praxisgebühr, die zwischen 2004 und 2012 galt. Diese Gebühr führte Patienten pro Quartal zur Kasse, wurde aber wieder abgeschafft, weil sie keine nachhaltigen Effekte zeigte.
Vorschläge zur erneuten Gebühr stossen deshalb auf historisch gewachsene Skepsis.
So geht es weiter aus dem Bericht von «IamExpat» hervor.
Weitere Forderungen über Arztbesuche hinaus
Neben einer Kontaktgebühr bei Praxisbesuchen werden in der Debatte auch höhere Zuzahlungen bei Spitalsaufenthalten diskutiert.

Vertreter der Deutschen Krankenhausgesellschaft schlugen vor, die Zuzahlung pro Tag deutlich zu erhöhen.
So wolle man zusätzliche Einnahmen generieren. So geht es aus dem Bericht der «taz» hervor.
Ausblick auf Reformdebatte
Bundesweit wird parallel an breiteren Reformen der gesetzlichen Krankenversicherung gearbeitet. So wolle man den Ausgabenanstieg begrenzen und Beitragserhöhungen vermeiden.
Eine Expertenkommission soll laut der «Welt» bis Anfang 2026 Vorschläge zur Stabilisierung erarbeiten.
Die Debatte um die Kontaktgebühr bleibt damit ein zentraler Streitpunkt in den Gesprächen über die Zukunft der gesundheitlichen Versorgung.












