Armenien und die Türkei wollen nach Angaben aus Eriwan erstmals seit 30 Jahren ihre Grenze wieder dauerhaft öffnen – allerdings vorerst nur für Drittstaatliche.
Aussenminister Armenien Ararat Mirsojan
Der armenische Aussenminister Ararat Mirsojan an einer Medienkonferenz. (Archivbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Landgrenze zwischen Armenien und der Türkei soll wieder geöffnet werden.
  • Vorerst dürfen allerdings nur Drittstaatliche und Diplomaten die Grenze passieren.
  • Die Türkei hatte den Übergang 1993 aus Solidarität mit Aserbaidschan geschlossen.

Erfreuliche Nachrichten: Trotz anhaltenden Konflikten haben sich die Türkei und Armenien darauf geeinigt, den Grenzverkehr auf dem Landweg wieder zuzulassen. Die Grenze soll bis zum Beginn der Tourismussaison geöffnet bleiben. Dies teilte der armenische Aussenminister Ararat Mirsojan am Freitag mit.

Die Türkei hatte die Grenze im Februar das erste Mal geöffnet. Damals schickte Armenien nach dem Erdbeben in dem Land humanitäre Hilfstransporte und Helfer. Flugverkehr zwischen den beiden Staaten gibt es bereits.

Grenze zu Armenien aus Solidarität mit Aserbaidschan geschlossen

Die Türkei hatte die Landgrenze 1993 aus Solidarität mit ihrem Bruderstaat Aserbaidschan einseitig geschlossen. Für die Armenier, die bis heute einen blutigen Konflikt mit Aserbaidschan um die Gebirgsregion Berg-Karabach austragen, bedeutete das wirtschaftliche Probleme.

Das Verhältnis zwischen Ankara und Eriwan ist schwer belastet. Die beiden Nachbarn unterhalten seit Ende 2021 jedoch wieder diplomatische Kontakte. Belastet sind die Beziehungen zwischen beiden Ländern auch wegen des Völkermordes an den Armeniern im Osmanischen Reich. Die Mehrheit der westlichen Staaten hat die Verbrechen während des Ersten Weltkrieges als Völkermord eingestuft.

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