Der in Schweden wegen Körperverletzung angeklagte US-Rapper ASAP Rocky ist vorerst wieder auf freiem Fuss.
Der US-Rapper ASAP Rocky
Der US-Rapper ASAP Rocky - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident Trump «erfreut» - Urteilsverkündung am 14. August.

Das Gericht in Stockholm ordnete am Freitag die Freilassung des 30-jährigen Musikers aus der Untersuchungshaft an. Zuvor hatten Anklage und Verteidigung ihre Schlussplädoyers gehalten. Die Richter kündigten die Urteilsverkündung für den 14. August an. US-Präsident Donald Trump zeigte sich erfreut über die Freilassung des Rappers, der mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers heisst.

Mayers Anwalt Slobodan Jovicic forderte den Freispruch seines Mandanten. «Es ist meine Auffassung, dass es keine Grundlage dafür gibt zu glauben, dass die Beschreibung des Verbrechens auf meinen Mandanten zutrifft», sagte Jovicic.

Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor eine sechsmonatige Haftstrafe gefordert. «Ich verstehe nicht, dass etwas anderes als eine Gefängnisstrafe zur Diskussion steht», sagte Staatsanwalt Daniel Suneson. Der Angeklagte habe nicht wie behauptet «verängstigt» gewirkt, es habe vor seiner Tätlichkeit keinen Anlass für Notwehr gegeben.

Der 30-jährige US-Rapper war am 30. Juni in Stockholm nach einem Konzert an einer Schlägerei beteiligt gewesen. Mayers und zwei seiner Begleiter mussten sich deshalb vor Gericht verantworten. Mayers wurde wenige Tage nach der Schlägerei festgenommen und sass seit dem 3. Juli in Untersuchungshaft, weil nach Ansicht des Gerichts Fluchtgefahr bestand.

Handy-Aufnahmen zeigen, wie der Rapper einen jungen Mann zu Boden schleudert und auf ihn einschlägt. Der New Yorker Musiker führte in dem Prozess jedoch ins Feld, er sei von dem Kläger belästigt und provoziert worden. Er veröffentlichte seinerseits Videoaufnahmen, die seine Schilderung untermauern sollten.

Nach der Entscheidung der Richter verliess Mayers das Gericht durch einen Seiteneingang und verschwand in einem Auto. Offizielle Informationen über sein Fahrtziel gab es zunächst nicht. Die schwedische Zeitung «Aftonbladet» berichtete, er sei auf dem Weg zum Flughafen, wo ein Privatflugzeug auf ihn warte.

Im Online-Fotodienst Instagram dankte ASAP Rocky seinen Fans für ihre Unterstützung: «Ich kann gar nicht beschreiben, wie dankbar ich für Euch alle bin», schrieb er.

Der Fall sorgte international für Aufsehen und führte zu diplomatischen Verwerfungen zwischen Washington und Stockholm. ASAP Rockys Fans, Kollegen aus der Musikszene und Politiker bis hin zu US-Präsident Trump setzten sich für den Rapper ein. Trump ging dabei auf Konfrontationskurs mit der schwedischen Regierung. Diese wies wiederholt auf die Unabhängigkeit der schwedischen Justiz hin.

Nach Mayers Freilassung schrieb der US-Präsident im Kurzbotschaftendienst Twitter, ASAP solle so schnell wie möglich heimkommen. Der Sondergesandte der US-Regierung, Robert C. O'Brian, der auf Trumps Wunsch den Prozess beobachtet hatte, sagte nach einem Gespräch mit dem Präsidenten, dieser sei «ziemlich erfreut» über die Entscheidung der Richter gewesen. «Der Präsident meinte, sie hätten nicht inhaftiert werden sollen.»

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