Am Dienstagabend wurde Peter R. de Vries Opfer eines Attentats. Aktuell schwebt der Journalist in Lebensgefahr – morgen kommen zwei Verdächtige vor Gericht.
Peter R. de Vries
Den prominente Reporter Peter R. de Vries ist nach dem Attentat vom 6. Juli verstorben. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstagabend ereignete sich auf den Strassen Amsterdams eine blutige Tat.
  • Der Kriminalreporter de Vries wurde niedergeschossen, eine Kugel ging in den Kopf.
  • Der 64-Jährige lehnte Polizeischutz ab, um sich frei bewegen zu können.
  • Er steht auf der Todesliste der Drogen-Mafia.

«Gestern wurde unser schlimmster Alptraum Wirklichkeit», schreibt Royce de Vries am Mittwoch auf Twitter. Sein Vater, Peter R. de Vries, wurde am Dienstagabend auf den Strassen Amsterdams angeschossen. De Vries schwebt noch immer in Lebensgefahr.

Eine Kugel soll den 64-Jährigen in die Brust, eine weitere in den Kopf getroffen haben, berichten niederländische Medien. Zu den Tatmotiven ist bislang nicht viel bekannt. Am Freitag müssen zwei Tatverdächtige vor Gericht erscheinen.

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Die Bilder einer Überwachungskamera zeigen diesen Mann, der dem Journalisten folgt. Kurz darauf sind mehrere Schüsse zu hören. - Screenshot YT

De Vries gilt als bekanntester Kriminalreporter der Niederlande. Er tritt regelmässig auch als Sprecher von Opfern oder Zeugen vor Gericht auf. Aktuell ist er die Vertrauensperson des Kronzeugen im «Marengo»-Prozess.

Zusammenhang mit «Marengo»-Prozess noch nicht geklärt

Dabei stehen einige der gefürchtetsten Kriminellen des Landes im Fokus. Es geht um das Netzwerk von Ridouan Taghi. 2018 wurde der nicht kriminelle Bruder des Kronzeugen erschossen, mehr als ein Jahr später sein Anwalt.

De Vries sagte zu Beginn dieses Jahres selbst, dass er auf der Todesliste des Hauptverdächtigen Taghi sei. Er hatte immer wieder Drohungen erhalten.

Peter R. de Vries
Zwei Polizisten bewachen den Tatort. - Keystone

Daher kommt es nicht von ungefähr, dass de Vries Polizeischutz angeboten wurde. De Vries habe sich aber dagegen entschieden, weil er seine Freiheit nicht einschränken wollte, schreibt «Nederlandse Omroep Stichting».

Noch ist allerdings nicht klar, ob der Vorfall in Zusammenhang mit dem «Marengo»-Prozess steht.

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