Im Zusammenhang mit dem Giftgasattentat auf den ehemaligen Agenten Sergej Skripal fordert die frisch wiedergewählte deutsche Bundeskanzlerin Russland zu mehr Transparenz auf. Grossbritannien gibt Russland die Schuld für die Attacke. Russland liess ein Ultimatum heute verstreichen.
Putin
Wladimir Putin und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (Archiv). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel fordert Russland zu Transparenz auf.
  • Sie will in der Gift-Affäre zwischen Grossbritannien und Russland auf Dialog setzen.
  • Am 4. März wurde im englischen Salisbury ein ehemaliger Doppelagent vergiftet.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Moskau im Zusammenhang mit dem Giftanschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Grossbritannien zu Transparenz aufgefordert.

Die Befunde der britischen Regierung seien ernst zu nehmen, sagte Merkel am Mittwoch nach ihrer vierten Vereidigung als Kanzlerin gegenüber der ARD. Dennoch könnten nicht alle Kontakte abgebrochen werden, «denn man muss ja auch mit den russischen Verantwortlichen immer wieder sprechen, trotz aller Meinungsverschiedenheiten», ergänzte sie.

Giftattacke auf ehemaligen Doppelagenten

Sergej Skripal (66) und seine Tochter Yulia (33) waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt Salisbury entdeckt worden. Sie befinden sich in einem kritischen Zustand.

Skripal hatte als Offizier des russischen Militärgeheimdienstes GRU für die Briten spioniert. Er wurde deswegen in Russland verurteilt und 2010 bei einem grossen Agenten-Austausch nach Grossbritannien entlassen.

Grossbritannien gibt Russland Schuld

Die britische Regierung beschuldigt Moskau, hinter dem Anschlag zu stehen. Russland weist die Vorwürfe vehement zurück. Heute hat die britische Premierministerin Theresa May bekanntgegeben, 23 russische Diplomaten deshalb ausweisen zu wollen (Nau berichtete).

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