Angesichts der wieder schnell steigenden Corona-Infektionszahlen sprechen sich die deutschen Amtsärzte dafür aus, auch alle Kinder ab zwölf Jahren zu impfen.
Spritze mit Corona-Impfstoff
Spritze mit Corona-Impfstoff - AFP/Archiv

Angesichts der wieder schnell steigenden Corona-Infektionszahlen sprechen sich die deutschen Amtsärztinnen und -ärzte dafür aus, auch alle Kinder ab zwölf Jahren zu impfen.

«Wenn die Vakzine getestet, geprüft und zugelassen sind, sehe ich keinen Grund, sie nicht zur Impfung zu empfehlen, auch für Jüngere», sagte die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärztinnen und Ärzte im Öffentlichen Gesundheitsdienst, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch.

«Wenn es eine Zulassung für Impfstoffe gegen Covid-19 auch für Kinder und Jugendliche gibt, bin ich dafür, dass Menschen damit geimpft werden», sagte Teichert. Die Inzidenzen seien bereits in den niedrigeren Altersgruppen besonders hoch. «Das wird sich bald in die noch jüngeren Gruppen verschieben. Warum sollten wir diese Altersgruppen nicht vor Corona schützen?», gab Teichert zu bedenken. «Zumal die Jungen viele Kontakte haben. Da ist es doch sinnvoll, sie zu impfen.»

In Deutschland ist der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder ab zwölf Jahren zugelassen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Immunisierung bisher aber nur für junge Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen.

Teichert sagte für den Fall einer weiteren Corona-Welle schwerwiegende Folgen voraus. «Wenn die Infektionszahlen wieder deutlich zunehmen und die Inzidenz steigt, werden die Gesundheitsämter die Lage nicht mehr unter Kontrolle halten können. Das ist dann nicht mehr zu bewältigen», sagte sie den Funke-Zeitungen.

Derzeit hätten die Behörden die Pandemie noch im Griff, aber bei stark steigenden Inzidenzen könne sich das rasch ändern, sagte die Verbandsvorsitzende. «Es besteht die Gefahr, dass wir in ähnlich hohe Inzidenzen hineinlaufen wie im letzten Jahr - auch wenn die Hälfte der Bevölkerung mittlerweile vollständig geimpft und die Hospitalisierungsrate noch gering ist.»

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