Amsterdam darf ein aus 102'000 Steinen bestehendes Holocaust-Mahnmal errichten. Ein Gericht lehnte eine Anwohner-Klage gegen den Bau ab.
Amsterdam Holocaust-Denkmal
Ein Mann betrachtet am 18.06.14 ein Holocaust-Denkmal im Wertheim-Park in Amsterdam. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Anwohner reichten gegen ein geplantes Holocaust-Denkmal in Amsterdam Klage ein.
  • Nach der Ablehnung dieser soll der Bau der Gedenkstätte bald beginnen.
Ad

Nach einem jahrelangen Streit mit Anwohnern darf Amsterdam ein Monument für Opfer des Holocausts bauen. Ein Gericht in Amsterdam wies am Dienstag die Klage der Anwohner ab.

Das Mahnmal soll aus 102'000 Steinen errichtet werden, auf denen jeweils der Name eines Holocaust-Opfers stehen soll. Der polnisch-amerikanische Architekt Daniel Libeskind hatte es im Auftrag des niederländischen Auschwitz-Komitees entworfen.

Das Interesse des nationalen Mahnmals wiege schwerer als die Interessen der Anwohner, erklärte das Gericht. Die deutschen Nationalsozialisten hatten während des Zweiten Weltkriegs 102'000 niederländische Juden, Sinti und Roma ermordet.

Amsterdam Anwohner protestierten gegen Bau

Anwohner hatten den Bau des Monumentes im Zentrum der niederländischen Hauptstadt zunächst mit einer einstweiligen Verfügung verhindert. Sie seien nicht am Entscheidungsverfahren beteiligt worden.

Ausserdem fanden sie den Ort ungeeignet, das geplante Denkmal zu gross, und sie protestierten, dass 24 Bäume gefällt werden sollen.

Die Einwände wies das Verwaltungsgericht jedoch zurück. Die Stadt habe bei der Entscheidung keine Verfahrensregeln verletzt.

Der Vorsitzende des Auschwitz-Komitees, Jacques Grishaver, begrüsste die Entscheidung. «Jetzt können wir schnell mit dem Bau beginnen», sagte er. Das Amsterdamer Stadtparlament hatte den Plänen zweimal zugestimmt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

KlageGericht