Amanda Knox will wieder Normalität. Zehn Jahre nach dem Mord an der britischen Studentin Meredith Kercher spricht sie sogar von einer Rückkehr nach Italien. So will die Amerikanerin die ungerechtfertigte Verurteilung verarbeiten. Am damaligen Tatort kommt das nicht gut an.
Amanda Knox wird heiraten.
Amanda Knox wird heiraten. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Amanda Knox erzählt über ihre ungerechtfertigte Verurteilung.
  • Sie will eines Tages an den Ort des Geschehens zurückkehren.
  • Es ist immer noch unklar, wer Meredith Kercher umgebracht hat.

In Perugia wurde Meredith Kercher in der Nacht vom 1. auf den 2. November vor zehn Jahren vergewaltigt und halb nackt mit durchschnittener Kehle gefunden. Ihre Mitbewohnerin Amanda Knox wurde für den Mord vier Jahre in ein italienisches Gefängnis gesperrt. Nach einem acht Jahre langen Justizdrama unter maximaler Weltöffentlichkeit wurde die inzwischen 30-Jährige 2015 endgültig freigesprochen. Bis heute ist nicht geklärt, wer Kercher umgebracht hat.

Knox war von Anfang an im Zentrum des Interesses. Nun sucht sie die Öffentlichkeit selbst. Die Geschichte von ihrer ungerechtfertigten Verurteilung soll überall gehört werden. Sie engagiert sich für Opfer von Justizirrtümern, gibt Interviews und hat ein Buch und eine Doku über ihr Schicksal veröffentlicht.

Der zuletzt von Knox geäusserte Wunsch, eines Tages in die Stadt in Umbrien zurückzukehren, um das Kapitel endgültig zu schliessen, kam in Italien allerdings nicht gut an. Auch nicht bei der Familie des Opfers: «Die Tat hat starke Spuren in Perugia hinterlassen. Spuren, die immer noch nicht verschwunden sind», sagte der Familienanwalt Francesco Maresca, «deshalb wäre eine Rückkehr von Amanda Knox unangemessen.»

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