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AfD-Stadträtin kündigt Austritt an und zieht NSDAP-Vergleich

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Deutschland,

Eine AfD-Stadträtin aus der deutschen Stadt Bad Kissingen kritisiert das Vorgehen der rechtspopulistischen Partei: «Das funktioniert wie 1933.«

Das Logo der AfD.
Das Logo der AfD. - Carsten Koall/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • AfD-Stadträtin Freia Lippold-Eggen will aus der Partei austreten.
  • Sie vergleicht die AfD-Taktiken mit denen der NSDAP im Jahr 1933.
  • Bei einem anhaltenden Parteikurs wäre Lippold-Eggen für ein Verbot der AfD.

In einem Interview zur Ankündigung des Parteienaustritts spricht Freia Lippold-Eggen über die Parallelen, die sie zum Jahr 1933 zieht. Der rechte Flügel der AfD nutze die Erschöpfung der Bevölkerung aus.

Freia Lippold-Eggen ist AfD-Stadträtin in der bayerischen Stadt Bad Kissingen in Deutschland. Sie hat in einem Interview das Vorgehen der AfD mit dem der NSDAP im Jahr 1933 verglichen. Zudem hat sie ihren Austritt aus der Partei angekündigt.

AfD Einstufung
Trotz Einstufung als «gesichert rechtsextremistisch» bekommt die AfD deutlichen Mitglieder-Zuwachs. - AFP/Archiv

Die Kommunalpolitikerin sagte der «Saale-Zeitung»: «Um an die Macht zu kommen, nutzen sie die Schwächen der Demokratie – jener Demokratie, die sie abschaffen wollen.» Und weiter: «Das funktioniert wie 1933, genau so wurde auch die NSDAP gross. Die AfD tut das ohne Anstand. Ich muss es so deutlich sagen, denn: Wer schweigt, stimmt zu.»

Zu den Zielen der AfD sagte sie: «Die träumen von der Machtübernahme, zumindest aber vom Mitregieren.» Der rechte Flügel nutze die Erschöpfung der Bevölkerung aus, die aus Frust heraus die AfD wähle. «Diese Menschen hoffen auf ein Heilsversprechen. Jedoch: Wenn die Rechten kommen, wird es noch schlimmer – die halten sich nicht an Rechtsstaatlichkeit.»

«Machen Ausländer für eigenes Unvermögen haftbar»

Lippold-Eggen verweist in dem Interview auf einen AfD-Funktionär aus Unterfranken, der keine Ausländer mehr im Land haben wolle: «Er sieht eine ethnologisch saubere Gesellschaft durch Vermischung geschwächt. Das sind die Fantasien, die diese Menschen haben – sie machen Ausländer für ihr eigenes Unvermögen haftbar. Das ist die Marschrichtung der Rattenfänger, genauso wie 1933.» Der Rechtsruck der Partei sei von langer Hand geplant, zu den Strategien gehöre die «Installation der Rechtsextremen in den Wahlkreisen».

AfD-Demo in Berlin
AfD-Demo in Berlin - AFP

Auf die Frage, ob die AfD verboten werden müsse, sagte die 68-Jährige: «Wenn das so weitergeht, bin ich dafür.» Sie hofft, dass es noch «mehr Anständige» gebe, die aus der Partei austreten. «Niemand braucht hinterher zusagen: Ich habe von nichts gewusst.»

Lippold-Eggen sagte auch, sie wolle die AfD insgesamt noch nicht verurteilen: «Es gibt ja auch noch andere Mitglieder. Es heisst ja, die AfD sei in Teilen rechtsradikal – wobei die Junge Alternative gesichert rechtsradikal ist.»

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