130 Schweizerinnen und Schweizer wollen Kriegsgebiet verlassen
Die Schweiz erhält 130 Anfragen von Schweizerinnen und Schweizern, die wegen des Konflikts zwischen Israel und Iran aus den Krisengebieten ausreisen wollen.

Als Folge des Konfliktes zwischen Israel und dem Iran warten zahlreiche Schweizerinnen und Schweizer auf eine Ausreise aus dem Kriegsgebiet. Das Aussendepartement in Bern hat 130 Anfragen von Personen erhalten, die Israel oder den Iran verlassen wollen.
Rund 70 Ausreisewillige sind derzeit in Israel, rund 60 im Iran. Im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Region hat das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bislang insgesamt 210 Anfragen beantwortet, wie eine Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.
Eigenverantwortung statt Evakuierung
Die Schweiz plant demnach keine organisierten Ausreisen oder Evakuierungen, anders als zum Beispiel Polen oder die Slowakei. Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolge auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten. «Es gelten die Prinzipien der Eigenverantwortung und der Subsidiarität gemäss Auslandschweizergesetz», hiess es weiter.
Schweizerinnen und Schweizer können das Gebiet laut EDA auf dem Landweg via Jordanien und Ägypten beziehungsweise Armenien und die Türkei verlassen. Die Fluggesellschaft Swiss hat ihre Flüge von und nach Tel Aviv bis einschliesslich 25. Oktober eingestellt, wie sie auf ihrer Webseite mitteilte.
Luftangriffe unterbrechen kommerziellen Luftverkehr
Israel hatte in der Nacht auf Freitag mit einem Angriff auf iranische Städte sowie Atomanlagen begonnen. Seither halten die Luftangriffe zwischen den Ländern an, der kommerzielle Luftverkehr ist unterbrochen. Das EDA hat in der Folge eine generelle Reisewarnung für Israel erlassen. Von Reisen in den Iran rät der Bund seit vergangenem August ab.
Gemäss Auslandschweizerregister leben rund 29'000 Schweizer Staatsangehörige in Israel, im Iran sind es deren 180. Derzeit liegen dem EDA keine Informationen über Schweizer Opfer in den beiden Ländern vor.