Achtung! Zigi am Strand gibt in Frankreich jetzt Busse
Seit dem Wochenende darf an Frankreichs Stränden nicht mehr geraucht werden – sonst droht eine Busse. Viele sind sich dessen noch gar nicht bewusst.

Das Wichtigste in Kürze
- In Frankreich darf zukünftig nicht mehr an öffentlichen Plätzen geraucht werden.
- Davon betroffen sind auch Strände.
- Viele Strandgäste sind sich dem Verbot allerdings noch überhaupt nicht bewusst.
Wer in den Strandferien in Frankreich gerne mal eine raucht, den erwartet jetzt eine böse Überraschung: Das Land macht Schluss mit Kippen am Strand, im Park, an der Bushaltestelle – und jeglichen weiteren öffentlichen Plätzen.
Wer dennoch zur Zigarette greift, dem könnte das teuer zu stehen kommen. Frankreichs Gesundheitsministerin Catherine Vautrin hatte vor einigen Wochen ein Bussgeld von 135 Euro angemahnt. In der Verordnung ist dies bisher allerdings nicht konkret festgehalten.
Das Dekret wurde am Wochenende von der französischen Regierung publiziert. Doch auch wenn das Verbot bereits gilt: An den Stränden in Frankreich scheinen die neuen Regeln noch nicht angekommen zu sein.
«Echt jetzt?»
«Das wusste ich nicht», sagt ein Strandgast in Deauville (F) mit Zigarette in der Hand gegenüber SRF.
Auch eine andere Besucherin zeigt sich überrascht: «Echt jetzt?», fragt sie. «Sie bringen mir etwas bei.» Sie findet das Verbot jedoch nicht sehr tragisch: «Na dann, rauche ich halt erst am Ende des Tages wieder.»
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Das Dekret scheint allgemein auf Zustimmung zu stossen. Rund 80 Prozent seien mit dem Verbot einverstanden, wie SRF berichtet.
«Meine Frau raucht, und ich finde es gut, dass sie jetzt am Strand nicht mehr rauchen darf», sagt ein Passant. «Es ist gut gegen die Umweltverschmutzung», meint ein anderer.
Verbot soll Kinder schützen
Mit dem Schritt will Frankreich vor allem Kinder besser vor passivem Tabakkonsum schützen. Unter anderem ist das Rauchen nämlich auch in der Nähe von Schulen untersagt. In welchem Umkreis genau nicht geraucht werden darf, steht noch nicht fest.
Des Weiteren sollen auch Jugendliche davon abgehalten werden, überhaupt mit dem Rauchen anzufangen.
Für E-Zigaretten gilt das Verbot derzeit nicht, wie Vautrin vor Kurzem ankündigte. Auch an den beliebten Aussenbereichen von Restaurants und Cafés darf weiterhin gequarzt werden.
Zurzeit noch keine Bussen
Noch scheint man vor einer Busse sicher. Pascal Leblanc, Vize-Gemeindepräsident von Deauville, erklärt: «Wir müssen uns zuerst Gedanken machen, wie wir die Zonen einteilen wollen, damit es Sinn macht.»
Schon zuvor gab es in Frankreich an einigen Orten ein Rauchverbot. Der Griff zur Zigarette war bereits auf dem Schulgelände, in Transportmitteln und in geschlossenen Räumen mit Publikumsverkehr verboten.
Ausserdem ist das Rauchen auch in Büros sowie auf öffentlichen Spielplätzen untersagt.