26 afrikanische Kunstgegenstände sind ab Dienstag im Pariser Museum Quai Branly zu sehen. Danach wird die koloniale Beutekunst an Benin zurückgegeben.
Koloniale Beutekunst
Kunstgegenstände, die Frankreich an Benin zurückgibt. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In Paris findet derzeit eine afrikanische Abschiedsausstellung einer besonderen Art statt.
  • Es werden 26 Kunstgegenstände gezeigt, bevor sie an Benin zurückgegeben werden.
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Es ist eine Abschiedsausstellung der besonderen Art: Das Pariser Museum Quai Branly zeigt von Dienstag an 26 afrikanische Kunstgegenstände, die anschliessend an Benin zurückgegeben werden.

«Dies ist weltweit die erste bedeutende Restitution von Kunst nach Afrika seit dem Ende der Kolonialzeit. Ein geradezu historisches Ereignis», sagte die Berliner Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Die Französin kämpft seit Jahren für die Rückgabe kolonialer Beutekunst. 2018 hatte sie im Auftrag von Präsident Emmanuel Macron einen umfassenden Bericht dazu vorgelegt.

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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. - Keystone

«Es wurden ja nicht alle Gegenstände gestohlen»

Die Rückgabe wurde durch ein 2020 verabschiedetes Gesetz ermöglicht. Die 26 ausgestellten Objekte waren im 19. Jahrhundert von französischen Soldaten nach Frankreich gebracht worden. Etwa 90'000 Kunstgegenstände aus Afrika befinden sich Schätzungen zufolge in französischen Museen, etwa 70'000 allein im Museum Quai Branly.

Derzeit arbeitet das Museum daran, die Stücke zu identifizieren, «die unter gewaltsamen Umständen nach Frankreich gebracht wurden». Dies sagte der Museumsleiter Emmanuel Kasarhérou. «Es wurden ja nicht alle Gegenstände gestohlen», fügte er hinzu.

Viele Objekte hätten auch mehrfach den Besitzer gewechselt. «Wir arbeiten auch mit Kollegen aus Afrika zusammen, um Wanderausstellungen zu organisieren», sagte Kasarhérou.

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