Der Airbus A300 ist die erste Passagiermaschine von Airbus. Ohne das Ur-Flugzeug würde Airbus nicht der Konzern, der er heute ist. Ein Blick zurück.
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Bild vom Jungfernflug des Airbus A300. Von links nach rechts: Pierre Caneill, Max Fischl, Romeo Zinzoni, Ziegler, Gunter Scherer. - Airbus
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor 50 Jahren hob der Airbus A300 zum ersten Mal ab.
  • Der Jet krempelte die Branche um und ist heute noch in der Luft.
  • Der A300 hatte einen schlechten Start. Nach langer Flaute kam doch noch der Durchbruch.

Der Airbus A300 wird 50 Jahre alt. Der Ur-Airbus legte den Grundstein für den Erfolg des europäischen Flugzeugbauers und Rüstungskonzerns – und veränderte die Luftfahrt grundlegend.

Dabei wollte den Airbus A300 erst kaum jemand haben. Nur Air France und Lufthansa bestellten die Maschine.

Airbus A300 stellte die Luftfahrtindustrie auf den Kopf

Bei seiner ersten Präsentation stand der Flieger noch ganz im Schatten der legendären, inzwischen aber längst aufgegebenen Concorde. Die bravere A300 hingegen fliegt noch heute: Rund 250 der 816 gebauten Jets sind auch 50 Jahre nach dem Jungfernflug Ende Oktober 1972 noch in der Luft.

Erst wollte die Maschine kaum jemand haben, nur Air France und Lufthansa schlugen zu Beginn zu. Aber der A300 krempelte die Luftfahrtindustrie um. «Ohne den Airbus A300 würde es Airbus in der heutigen Form nicht geben», ist sich etwa der Chefredakteur von «aerobuzz.de» sicher.

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Ein Beluga-Jet wird entladen. - Airbus

Aus dem Ur-Airbus entwickelte das Unternehmen die kleinere A310 und 1983 die A300-600, die als Fracher bis heute unterwegs ist. Auch der riesige Beluga-Fracher gehört zur Familie.

Vom Ladenhüter zum Kassenschlager

Der kommerzielle Erfolg der A300 liess in den 70ern lange auf sich warten. Über die Ozeane durfte die Maschine damals aus Sicherheitsgründen noch nicht fliegen. Kurzstrecken-Flüge kamen damals vor allem auf dem US-Markt auf. Kunden hielten sich dort aber zurück.

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Erstflug des Airbus A300B4. - Airbus

Zum Durchbruch musste der Airbus-Chef Bernard Lathière ein wenig nachhelfen. Für ein halbes Jahr stellte er vier der Flugzeuge der Eastern Air Lines zur Erprobung zur Verfügung. Die Piloten zeigten sich begeistert über die innovative Maschine. 1977 bestellte Eastern 23 Jets – zahlreiche Bestellungen anderer US-Fluggesellschaften sollten folgen.

A300 wird weiterfliegen – den vielen Unfällen zum Trotz

In ihrer langen Betriebszeit waren Jets der A300-Familie in eine Vielzahl von Unfällen, Angriffen und Unglücken involviert. Die traurige Statistik: 1327 Menschen starben an Bord einer A300.

Sie kamen etwa beim Abschuss einer Iran Air über der Strasse von Hormus 1988 ums Leben. Oder auf dem American-Airlines-Flug 587, der wegen eines unerfahrenen Co-Piloten in New York nur wenige Wochen nach 9/11 abstürzte. Das Hamburger Flugunfallbüro Jacdec zählt bis heute insgesamt 40 Totalausfälle.

Trotz der vielen Zwischenfälle: «In der Gesamtanalyse ist die A300 nach wie vor ein solides, gutmütiges und sicheres Flugzeug», sagt der Jacdec-Experte Jan-Arwed Richter. Es werde «sicherlich noch einige Jahre am Himmel zu sehen sein».

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