Bis im April 2019 sollten sich die EU-Mitgliedsstaaten über die Abschaffung der Zeitumstellung einigen. Jetzt werden erste Stimmen gegen diesen Plan laut.
Der amtierende Präsident der Europäischen Kommission: Jean-Claude Juncker.
Der amtierende Präsident der Europäischen Kommission: Jean-Claude Juncker. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU will die Zeitumstellung abschaffen.
  • Die Mitgliedsstaaten sollten sich bis im März 2019 eine Entscheidung fällen.
  • Jetzt sagen sie: Es bleibt zu wenig Zeit für wichtige Beratungen.

Im September stellte der EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seinen Sommerzeit-Plan vor. Demnach soll die Zeitumstellung in der EU bereits im April 2019 abgeschafft werden. Bis dahin sollen alle Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie bei der Sommerzeit, der Winterzeit oder bei der Zeitumstellung bleiben wollen.

Jetzt wehren sich die Länder erstmals, wie das Online-Magazin «Politico» berichtet. Der Vorwurf: Die Staaten müssten die Entscheidung viel zu schnell fällen. Wie es weiter heisst, kritisiere ein Diplomat aus einem westeuropäischen Land das Verhalten der Kommission. «Sie sagt: Wir haben unseren Job getan, jetzt macht ihr euren.» Der Diplomat spreche von einem «unfertigen Stück der Gesetzgebung».

Diskrepanzen zwischen den Ländern

Weil die Frage nach der Zeitumstellung auch mit den Nachbarländern abgeklärt werden muss, sind nebst nationalen auch internationale Beratungen nötig. Nicht nur die Zeit ist knapp, die Länder sind sich über die bevorstehende Entscheidung auch uneinig.

Ewige Sommerzeit wünschen sich etwa Portugal, Zypern und Polen. Finnland, Dänemark und die Niederlande hingegen wollen die Winterzeit behalten. Bis anhin hat sich nur Griechenland dafür ausgesprochen, die halbjährliche Zeitumstellung beizubehalten.

Insgesamt 16 Länder haben sich gegen Junckers Zeitplan ausgesprochen. Weitere Verhandlungen diesbezüglich finden am nächsten Montag sowie Ende Oktober statt.

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